Neuer Bildband: Liebeserklärung zweier Fotografen an ihre Heimat

Groß im Format präsentiert sich ein neuer Bildband über die Vulkaneifel. Wobei "über" wörtlich zu verstehen ist: Mit Luftaufnahmen erklären die Fotografen Karl Johaentges und Sven Nieder ihre Liebe zur alten Heimat Eifel. Im Dauner Forum wurde jetzt "Himmel über der Vulkaneifel" vor rund 150 Gästen vorgestellt.

Daun. (AIX) Liebeserklärungen drücken Gefühle aus, keine Ansammlung von Fakten. So ist auch "Himmel über der Eifel" kein nüchterner Luftbildatlas, sondern eher eine subjektive Charakterdarstellung der Vulkaneifel.

Sven Nieder und Karl Johaentges sind professionelle Fotografen, die beide aus der Eifel stammen. Als erfahrene Luftbild-Experten zeigen sie ihre alte Heimat von oben, gestochen scharf und im Wechsel der Jahreszeiten. "Sie werden erstaunt begreifen, dass diese Fotos Kunst sind und Kunst zeigen", schreibt Jacques Berndorf in seinem Vorwort zu dem Bildband. Eifelkrimi-Autor Berndorf ist selbst ein Liebhaber seiner Wahlheimat. In seinem Text beschreibt er die Entstehungsgeschichte der Landschaft.

Die Fotos zeigen, welche Spuren urzeitliche Meere, Vulkanismus und Eiszeiten hinterlassen haben. Aber Text und Bilder belegen auch den Einfluss der Menschen auf die Landschaft. So zeigen die Fotografen dörfliche und kleinstädtische Idylle neben Vulkankratern und Flusstälern. Aber sie zeigen auch zersiedelte Flächen und Straßen, die das Landschaftsbild durchschneiden.

Dabei bleiben die Aufnahmen immer ästhetisch, ohne erhobenen Zeigefinger. Zwei Jahre hat es von der Idee bis zum fertigen Buch gedauert. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch der Segelflugverein Vulkaneifel. Ausgangspunkt für die Flüge über die Eifel war das Flugfeld Senheld bei Schalkenmehren.

Landrat Heinz Onnertz hat als begeisterter Hobbypilot bei vielen Aufnahmen einen Gyrokopter gesteuert, ein hubschrauber-ähnliches Ultraleichtflugzeug. Bei der Vorstellung des Bildbandes im Dauner Forum erklärte Onnertz den rund 150 Gästen einen Vorteil dieses Fluggeräts: "Man kann damit auch langsam fliegen!" Ein Nachteil sei aber, dass man keine schützende Kabine habe, was bei winterlichen Minusgraden dem Fotografen Nieder blau gefrorene Fingerkuppen eingebracht habe. Papierqualität und Druckverfahren des Buches entsprechen dem hohen Anspruch, den Nieder und Johaentges an ihre Aufnahmen gestellt haben. Als Betrachter braucht man Zeit, denn es gibt viele Details zu entdecken.

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