Personen In den heimischen Wäldern gibt nun ein Neuer den Ton an

Boxberg/Hillesheim · Das Forstamt Hillesheim hat einen anderen Leiter. Johannes Pinn hat jetzt diese Aufgabe von Martin Manheller übernommen.

 Johannes Pinn aus Wiesbaum dirigiert jetzt als neuer Leiter die Geschicke des Forstamts Hillesheim.

Johannes Pinn aus Wiesbaum dirigiert jetzt als neuer Leiter die Geschicke des Forstamts Hillesheim.

Foto: Alwin Ixfeld

„Wie tickt der Neue?“ So eröffnet Johannes Pinn seine Antrittsrede als neuer Leiter des Forstamts Hillesheim. Die mehr als 100 geladenen Gäste im Gemeindehaus in Boxberg aus der Kommunal- und Landespolitik, der Forstwirtschaft und anderen Bereichen hören aufmerksam zu.

Pinn nutzt zu seiner Vorstellung einzelne Punkte der Stellenausschreibung, auf die er sich beworben hat. Da steht zunächst die „Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern“. In dem von Kommunalwald geprägten Hillesheimer Forst sei es für ihn wichtig, dass Eigentum am Wald von der Gesellschaft wertgeschätzt und anerkannt werde, betont Pinn. Wobei der Wald von den Besitzern zur Verfügung gestellt werde „für Erholung, Tourismus oder als Wasserschutz“. Eine „ehrliche und direkte Zusammenarbeit“ mit den Waldbesitzern sei ihm wichtig, hebt Pinn hervor. „Ausgeprägtes Kosten- und Ertragsbewusstsein“ ist ein weiterer Punkt aus der Stellenbeschreibung, den Pinn auf die Fragestellung „Was kostet es, was bringt es?“ zusammenfasst. Damit könnten sachliche Entscheidungen getroffen werden, „die zum Wohle des Waldes und zum Wohl ihres Vermögens die richtigen sind“. Auch auf das Thema Wildbestand geht Pinn ein. „Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt“, sei ein Leitsatz für ihn, betont der neue Forstamtsleiter. „Wir brauchen in unseren Revieren viele gute und engagierte Jäger“, ist Pinn überzeugt, denn es mache wenig Sinn, wenn der Vermögensverlust durch zu viel Wild im Wald höher sei als die Jagdpacht-Einnahmen.

Auch auf die Bereiche Naturschutz und Artenschutz geht Pinn ein und sieht das auch als Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Dem Bereich Windkraftanlagen im Wald steht er positiv gegenüber, solange dadurch keine sensiblen Arten gefährdet seien.

Thomas Griese, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, geht in seiner Ansprache auch auf den Wald als Wirtschaftsfaktor ein: „Wir reden da über zehn Milliarden Umsatz und über 50 000 Beschäftigte im Land.“ Martin Manheller, der als Pinns Vorgänger 35 Jahre lang das Hillesheimer Forstamt geleitet hat, betont, dass ihn die Arbeit als Förster immer begeistert habe, und sagt: „So sind wir Förster, wir fühlen uns berufen!“ Dass Nachfolger Johannes Pinn jetzt den Takt angibt, zeigt der auch im übertragenen Sinn, als er am Ende seiner Rede den Saal zu einem selbst getexteten Kanon dirigiert.

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