Neuer Mast macht schnelles Internet möglich

Daun/Mehren · Der Ausbau der LTE-Technik im Kreis wird vorangetrieben: Der Telekommunikationskonzern Vodafone wird bis Anfang 2013 eine Abdeckung von 85 Prozent erreichen. Derzeit sind es 30. Auch die Telekom ist aktiv, will sich bei ihrer Planung aber nicht in die Karten schauen lassen.

Daun/Mehren. Josef Ring freut sich: "Nachdem wir lange vergeblich auf eine DSL-Erdkabel-Lösung gewartet haben, verfügen wir seit gut zwei Monaten endlich über schnelles Internet per Funk", berichtet der Mehrener Ortsbürgermeister.
An der alten Straße zwischen Darscheid und Mehren steht der gut 30 Meter hohe Mast der Firma Vodafone, die per LTE-Technik (siehe Extra Technik) Mehren und auch andere Gemeinden den Zugang zum weltweiten Netz ermöglicht.
"Es ist eine deutliche Verbesserung gegenüber früher und wird von der Bevölkerung gut angenommen", sagt der Bürgermeister.
Die Betriebe im Mehrener Industriegebiet haben nun die Qual der Wahl: Die Firma Inexio aus Saarlouis hat das Areal bereits ans Internet angeschlossen, nun steht auch die Funkvariante von Vodafone zur Verfügung.
30 Prozent des Kreises Vulkaneifel sind zwischenzeitlich von Vodafone mit LTE versorgt, neben Mehren gibt es Sendemasten in Bleckhausen, Steffeln und Strotzbüsch. Und auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Kreises findet sich einer: in Ulmen.

Niedrigere Förderung als bisher


Bis März nächsten Jahres will Vodafone fast ein Dutzend weitere Anlagen in Betrieb nehmen. LTE wird dann auch in Daun, Gerolstein, Kelberg, Katzwinkel (Verbandsgemeinde Kelberg), Udler, Kirchweiler und Nerdlen (alle in der Verbandsgemeinde Daun) verfügbar sein.
Und auch an den Kreisgrenzen wird es Sendemasten geben: in Büdesheim (Verbandsgemeinde Prüm, Eifelkreis Bitburg-Prüm) und Auderath (Verbandsgemeinde Ulmen, Kreis Cochem-Zell). Für den Kreis Vulkaneifel bedeutet das: Anfang 2013 werden 85 Prozent abgedeckt sein.
Während der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern offensiv mit seinen Planungen umgeht, ist von der Konkurrenz, der Telekom, wenig zu erfahren. Fragen zum Ausbaustand in der Vulkaneifel könne man nicht detailliert beantworte, heißt es in der Antwort des Bonner Konzerns auf eine Anfrage des Trierischen Volksfreunds.
Und weiter: "Zudem sind die Planungen - auch unter Wettbewerbsgesichtspunkten - vertraulich."
Die Vulkaneifel hat im Vergleich zum Rest des Landes noch eine stark unterdurchschnittliche Versorgung (mit Geschwindigkeiten von unter zwei Megabyte oder gar keinen Anschluss), vor allem in den Verbandsgemeinden Kelberg und Daun. Ziel der Landesregierung ist es, bis Ende des Jahres im ganzen Land eine Grundversorgung zu gewährleisten.
Allerdings mit einer niedrigeren Förderung als bisher: Dörfer wie Oberstadtfeld, Niederstadtfeld und Wallenborn, die im vergangenen Jahr einen Vertrag mit der Firma Inexio abgeschlossen haben, haben noch einen 90-prozentigen Zuschuss bekommen. Künftig wird er sich auf nur noch 65 Prozent belaufen.Extra

Internetanschluss hat Duppach (Verbandsgemeinde Gerolstein) schon länger, war aber trotzdem ein "weißer Fleck" auf der Telekommunikations-Landkarte: Es gab keinen Handyempfang. Dieses Problem ist seit kurzem gelöst: Vodafone hat in der Nähe des Orts einen Mobilfunkmast gebaut, der nun Telefonieren per Handy möglich macht. Das Funkloch Duppach ist Geschichte, zur Freude von Ortsbürgermeister Gottfried Wawers und des Gemeinderats, die sich dafür eingesetzt hatten. Ermöglicht hat den Neubau ein Vertrag zwischen Land und Vodafone. Der sieht vor, dass aus Sicherheitsgründen auch in Waldgebieten und auf Straßen, die bisher nicht über Mobilfunkempfang verfügt haben, für eine optimale Versorgung zu sorgen. stsExtra

 Versorgt Mehren mit schnellem Internet per Funk: der neue Sendemast, der vor einigen Wochen in Betrieb genommen worden ist. TV-Foto: Stephan Sartoris

Versorgt Mehren mit schnellem Internet per Funk: der neue Sendemast, der vor einigen Wochen in Betrieb genommen worden ist. TV-Foto: Stephan Sartoris

LTE (Long Term Evolution) ist die vierte Mobilfunkgeneration. Der Ausbau ist deutlich günstiger als Glasfaser, kann bestehende Funkmasten nutzen und hat eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern. Mit einem einzigen Standort kann so eine große Fläche versorgt werden. Das macht den Aufbau von schnellem Internet im ländlichen Raum wirtschaftlich machbar. sts

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