Infrastruktur Neueröffnung in Gerolstein: Aus dem Calluna wird das Hotel Löwenstein

Gerolstein · Das Hotel Calluna in Gerolstein erwartet nach Jahren des Leerstands ab heute wieder Gäste.

 Miteigentümer Andreas Kießling hat nach dem mühsamen Weg bis zur Wiedereröffnung heute vor allem Lust auf eines: Party!

Miteigentümer Andreas Kießling hat nach dem mühsamen Weg bis zur Wiedereröffnung heute vor allem Lust auf eines: Party!

Foto: TV/Mario Hübner

Am Eingang klemmen Elektriker die neue Beleuchtung an, im Treppenhaus sind Handwerker zugange, im Tagungsraum wird der Teppich gereinigt, und irgendwie wuseln überall Mitarbeiter, Freunde oder beauftragte Handwerker herum, um das ehemalige Hotel Calluna auf Vordermann zu bringen. Denn am heutigen Freitag, 18 Uhr, wird es mit einer Party, mit Livemusik und großem Feuerwerk eröffnet: als Hotel Löwenstein, wie das neue Transparent am Eingang zu erkennen gibt.

Andreas Kießling, selbstständiger Gerolsteiner Finanz- und Versicherungsmakler, hat mit fünf weiteren Gerolsteiner Investoren das seit 1. November 2012 leerstehende und über Jahre von der Insolvenz betroffene Hotel Calluna gekauft. Sechs Jahre später will er es – nach erfolgter Renovierung – wiedereröffnen.

„Dann wird richtig gefeiert, das haben wir uns verdient, denn es war alles ein großer Kampf“, sagt Kießling und spielt damit weniger auf die Renovierung des Hauses, denn auf dessen Kauf an. Größtes Hindernis dabei waren die Eigentumsverhältnisse. Im Lauf der Jahre hatte der Gerolsteiner Bauunternehmer und Projektentwickler Klaus Dahm nach und nach Zimmer gekauft (zuletzt besaß er ein Dutzend), wollte das Haus komplett übernehmen und daraus eine Einrichtung für betreutes Wohnen machen. Als abzusehen war, dass daraus nichts wird, verhandelten er und Kießling über den Verkauf der Zimmer, was sich schwierig gestaltete, da deren jeweilige finanziellen Vorstellungen weit auseinander lagen. Letztlich einigten sie sich diesen Sommer doch noch – und Kießling machte sich an die Arbeit.

Draußen ist das Ergebnis bereits deutlich zu sehen: Der Parkplatz wurde neu geschottert, Wege wurden neu angelegt , gepflastert und beleuchtet. Drinnen aber wird bis zur letzten Minute malocht.

Dass bis zur geplanten Eröffnung des 47 Zimmer umfassenden Hauses auf Drei-Sterne-Superior-Niveau alles soweit hergerichtet ist, davon ist der junge Unternehmer jedoch hundertprozentig überzeugt. Er sagt: „Es läuft alles soweit, die größten Probleme sind beseitigt, es sind keine Katastrophen mehr zu befürchten.“ Die Böden wurden zum Teil erneuert, die Matratzen in allen Zimmern ausgetauscht, überall neue Fernseher installiert, die Küche generalüberholt und die Teppichböden „wochenlang mit einer Reinigungsmaschine bearbeitet“.

Auch die Personalsuche hat sich nicht so schwer gestaltet, wie zunächst befürchtet. Das neue Team umfasst 14 Mitarbeiter, neun davon werden für Küche und Service zuständig sein. Die wichtigste Personalie ist schon lange geregelt: Hoteldirektor ist Mehdi Ebadi. Der 36-jährige Iraner ist Miteigentümer, hat in seinem Heimatland eine Ausbildung zum Hotelmanager gemacht, in Heidelberg in Tourismus und Geografie promoviert und führt seit drei Jahren gemeinsam mit Kießling ein Reiseunternehmen für Urlaub im Nahen Osten und Asien.

Bereits seit 10. November ist das Leo´s eröffnet – die Hotel-Bar- und Gaststätte mit deutsch-italienischer Küche für Hotelgäste und Auswärtige. Diesen Testlauf sieht Kießling als gelungen an: „Es wird von den Einheimischen angenommen, und das ist schon ein großer Erfolg.“

Beinahe startklar ist auch die Hubertus-Kapelle, die eine große Grillhütte mit Sitzgelegenheiten darstellt und reaktiviert wird. Dafür wurden eigens beleuchtete Wege angelegt und eine größere Fläche vor dem Häuschen gepflastert. Dort soll dann vor allem ab Frühjahr – im wahrsten Wortsinn – die Musik spielen. Und auch für Privatveranstaltungen, wie Geburtstage oder Trauungen, kann sie dann gemietet werden.

Die neuen Eigentümer sind überzeugt, dass sich das Investment lohnen wird, „denn Gerolstein braucht einfach dieses Hotel“. Kießling wiederholt seine Aussage, die quasi seinen Antrieb für das Projekt darstellt: „Seit der Schließung des Calluna hat Gerolstein jährlich 15 000 bis 20 000 Übernachtungen weniger. Wenn das Hotel läuft, wird auch die Stadt davon gewaltig profitieren.“ Die ersten Buchungen seien bereits eingegangen – für Wochenenden in 2019 und den Eröffnungsabend.

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