Neues altes Flair für die Altstadt

Künftig Gegenverkehr? In Gerolstein wurde nun der Ausbau der Mühlenstraße auf den Weg gebracht - und zwar so, dass man künftig dort auch von der Bundesstraße in die Altstadt gelangen kann. Ob die Verkehrsführung auch so geregelt wird, wird allerdings erst später entschieden.

Gerolstein. Mit der nun durch den Bauausschuss der Stadt Gerolstein auf den Weg gebrachten Fortführung des Ausbaus der Mühlenstraße sollen vor allem zwei Ziele verfolgt werden: Erstens soll die Straße so ausgebaut werden, dass künftig auch Begegnungsverkehr ermöglicht wird. Zweitens soll das Altstadt-Flair stärker hervorgehoben werden. Bislang konnte die Gerolsteiner Altstadt von der Bundesstraße entweder nur über die Hauptstraße am Stadteingang oder durch die Fußgängerzone erreicht werden, da die Mühlenstraße bislang stets nur aus einer Richtung befahren werden durfte: von oben nach unten. Bei erlaubtem Begegnungsverkehr könnten die Altstadt und das Naturkundemuseum als touristische Ziele auf kurzem Weg angefahren werden. Ob diese Regelung aber letztlich auch realisiert werden soll, ist bislang noch offen und soll erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Stadtrat entscheiden werden. Mit der jetzigen Planung soll diese Möglichkeit aber zumindest eröffnet werden. Derzeit lässt die Mühlenstraße einen Begegnungsverkehr gar nicht erst zu: Die Straße ist zu schmal, die Böschungen sind nicht ausreichend abgestützt.Ein Kredit für das Natursteinpflaster

Von den 272 000 Euro, die im diesjährigen Etat der Stadt Gerolstein für die Fertigstellung der Mühlenstraße zur Verfügung stehen, sind 93 500 Euro für den Neubau der Stützmauern an den Häusern 13, 15, 17 und 19 vorgesehen. Die restlichen 178 500 Euro für den eigentlichen Straßenausbau reichen nach jüngsten Kostenschätzungen des beauftragten Planungsbüros jedoch nicht aus. Da die Mühlenstraße nun komplett in Natursteinpflaster ausgebaut werden soll, wird mit Kosten in Höhe von 258 000 Euro gerechnet. Für das fehlende Geld (knapp 80 000Euro) soll ein Kredit aufgenommen, die Maßnahme demnächst ausgeschrieben werden, so dass mit einem Baustart noch diesen Sommer zu rechnen ist. Weiterhin empfiehlt der Bauausschuss, die zusätzlichen Baumaßnahmen im Altstadtbereich, die mit 208 000 Euro veranschlagt sind, für künftige Jahre einzuplanen. Denn mit dem Ausbau der Mühlenstraße sollen weitere Klein-Projekte realisiert werden, um die Charakteristik der Altstadt wieder stärker zu betonen: ein Vorhaben, das lange Jahre vergeblich gefordert wurde. So sollen die Stadtstraße "Am Stadtturm" mit dem angrenzenden Treppenaufgang zur Hauptstraße erneuert (98 000 Euro), der Treppenaufgang von der B 410 zur Mühlenstraße umgestaltet (36 000 Euro) und der Platz des ursprünglich vorhandenen Brunnens ("Kump") rekonstruiert werden (74 000 Euro). Auch die Bau-Materialen sollen zur Altstadt-Charakteristik passen: So wurde vorgeschlagen, nicht nur die Entwässerungsrinnen und den Bordstein aus Basalt herzustellen, sondern den Naturstein auch für Fahrbahn, Gehweg und die verbleibenden Randbereiche zu benutzen. Letztlich ist das aber alles eine Kostenfrage.

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