Bundeswehr Ab 2024 kommt ein General nach Daun
Daun · In der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun hat das dort stationierte Bataillon der Bundeswehr einen neuen Kommandeur. Dabei gab es noch eine Änderung am Standort in der Vulkaneifel zu melden.
Daun und die Bundeswehr: Das ist eine gewachsene Verbindung, die vor bald 60 Jahren ihren Anfang genommen hat. Bei offiziellen Anlässen wird stets darauf hingewiesen, wie stark Stadt und Soldaten längst miteinander verbunden sind. Der Standort ist natürlich auch ein enormes wirtschaftliches Pfund mit seinen gut 1500 Arbeitsplätzen. Und vielleicht kommen in einigen Jahren noch ein paar dazu.
Am Ende seiner Zeit in Daun als Kommandeur des Bataillons Elektronische Kampfführung 931 kann Theobald Schneider eine bereits getroffene Entscheidung verkünden: Voraussichtlich 2024 wird ein neues Kommando seinen Sitz in der Heinrich-Hertz-Kaserne haben, geführt von einem Brigadegeneral. Einen Kommandeur mit einem solch hohen Dienstgrad hat es in Daun noch nicht gegeben. „Es sind bis dahin noch viele Detailfragen zu klären, aber der Entschluss an sich steht. Was eine erneute Stärkung des Standorts Daun bedeuten wird.“
Für den Oberstleutnant mit Eifeler Wurzeln (stammt aus Ernzen im Eifelkreis Bitburg-Prüm) geht es nach gut drei Jahren als Bataillonskommandeur nun nach Köln zum Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr. Und damit wieder näher zu seinem Wohnort: Der 44-Jährige lebt in Bonn.
Seine Nachfolge hat in dieser Woche Oberstleutnant Andreas Hartmann angetreten. Er ist ebenfalls 44 Jahre alt, geboren in Hamburg, aber aufgewachsen in Bayern. Er war zuletzt drei Jahre in den USA eingesetzt und betritt in der Eifel kein völlig neues Terrain: 1998/1999 war er in Daun stationiert. Wie viele seiner Vorgänger wird auch er pendeln: Hartmann wohnt in Bassenheim bei Koblenz.
Der alte und der neue Kommandeur hatten kürzlich Besuch: von Landrätin Julia Gieseking. Sie hat sich informiert, welche Aufgaben das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 hat. Im Auslandseinsatz schützen sie beispielsweise die eigene Truppe, etwa bei Patrouillen vor ferngesteuerter Auslösung von Sprengfallen und Minen. Sie erfassen die gegnerische Kommunikation, werten diese aus und leisten damit einen Beitrag zur Erstellung eines umfassenden Lagebilds vor Ort. Auch von Daun aus wird mit modernster Technik ununterbrochen aufgeklärt, um Konflikte und Bedrohungen zu erkennen.
Bundeswehr: Auch in der Pandemie und beim Hochwasser im Einsatz
Julia Gieseking hob die guten Beziehungen zwischen der Kreisverwaltung und der Bundeswehr hervor. Gerade in der jüngsten Vergangenheit sei die Hilfe und Unterstützung der Soldatinnen und Soldaten sehr sichtbar gewesen: bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und der verheerenden Hochwasserkatastrophe.
„Pflichtbewusst, engagiert, stets zur Stelle und immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen. So haben meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ich Ihre Soldaten und Soldatinnen beim Einsatz im Gesundheitsamt, im Impfzentrum sowie in akuten Lagen in den regionalen Altersheimen kennengelernt. Ohne Ihre Unterstützung wäre der Landkreis Vulkaneifel nicht so gut durch die Krise gekommen. Sie waren ein wichtiges Rückgrat bei der Pandemiebekämpfung“, sagte die Landrätin. Das gelte auch für die Aufräumarbeiten und Hilfeleistungen nach der Flutkatastrophe. „Wir sind froh, dass wir uns stets auf Ihren Einsatz verlassen können. Dafür danke ich Ihnen im Namen des Landkreises und auch persönlich sehr.“
Corona hat die Amtszeit von Theobald Schneider geprägt. Er ist stolz auf „die Flexibilität unserer Menschen, die sich schnell vom soldatischen Handwerk in völlig neue Aufgaben eingearbeitet haben.“ Dazu gehörte beispielsweise die telefonische Betreuung von Menschen in Quarantäne im Auftrag des Gesundheitsamts. „Auch dafür haben unsere Soldatinnen und Soldaten eine enorme Wertschätzung erfahren.
Hochwasser: 350 Soldaten an Ahr und Kyll im Einsatz
Sie haben teils sehr emotionale Dankesbriefe auch von Kindern und Familien bekommen.“ Schneider hat aber auch festgestellt: „Die Kameradschaft, der Zusammenhalt im Verband sind vor allem auch durch die Einsätze während und nach der Flut gewachsen.“ Allein dabei waren rund 350 Soldatinnen und Soldaten an Kyll und Ahr im Einsatz. „Es ist wichtig, dass die Arbeit der Bundeswehr für die Bevölkerung sichtbar ist“, sagt Schneider. Und vergisst dabei aber nicht zu erwähnen, dass trotz der zusätzlichen Aufgaben „unsere eigentlichen militärischen Aufgaben natürlich jederzeit sichergestellt wurden und wir jetzt wieder mit voller Kraft zurück sind in Ausbildung und Übung sowie im Einsatz“. Und was wünscht sich sein Nachfolger: „Dass Corona bald Geschichte ist und eine Rückkehr zur Normalität möglich ist.“