Bundeswehr Ab 2024 kommt ein General nach Daun

Daun · In der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun hat das dort stationierte Bataillon der Bundeswehr einen neuen Kommandeur. Dabei gab es noch eine Änderung am Standort in der Vulkaneifel zu melden.

 Wechsel beim Bataillons Elektronische Kampfführung 931: Brigadegeneral Dag Baehr (Mitte) vom Kommando Strategische Aufklärung bei der Übergabe des Kommandos von Oberstleutnant Theobald Schneider (rechts) auf Oberstleutnant Andreas Hartmann (links).

Wechsel beim Bataillons Elektronische Kampfführung 931: Brigadegeneral Dag Baehr (Mitte) vom Kommando Strategische Aufklärung bei der Übergabe des Kommandos von Oberstleutnant Theobald Schneider (rechts) auf Oberstleutnant Andreas Hartmann (links).

Foto: TV/Bundeswehr

Daun und die Bundeswehr: Das ist eine gewachsene Verbindung, die vor bald 60 Jahren ihren Anfang genommen hat. Bei offiziellen Anlässen wird stets darauf hingewiesen, wie stark Stadt und Soldaten längst miteinander verbunden sind. Der Standort ist natürlich auch ein enormes wirtschaftliches Pfund mit seinen gut 1500 Arbeitsplätzen. Und vielleicht kommen in einigen Jahren noch ein paar dazu.

Am Ende seiner Zeit in Daun als Kommandeur des Bataillons Elektronische Kampffüh­rung 931 kann Theobald  Schneider eine bereits getroffene Entscheidung verkünden: Voraussichtlich 2024 wird ein neues Kommando seinen Sitz in der Heinrich-Hertz-Kaserne haben, geführt von einem Brigadegeneral. Einen Kommandeur mit einem solch hohen Dienstgrad hat es in Daun noch nicht gegeben. „Es sind bis dahin noch viele Detailfragen zu klären, aber der Entschluss an sich steht. Was eine erneute Stärkung des Standorts Daun bedeuten wird.“

Für den Oberstleutnant mit Eifeler Wurzeln (stammt aus Ernzen im Eifelkreis Bitburg-Prüm) geht es nach gut drei Jahren als Bataillonskommandeur nun nach Köln zum Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr. Und damit wieder näher zu seinem Wohnort: Der 44-Jährige lebt in Bonn.

 Landrätin Julia Gieseking im Gespräch mit dem neuen Kommandeur Oberstleutnant Andreas Hartmann (Mitte) und seinem Vorgänger Theobald Schneider, der die Heinrich-Hertz-Kaserne nach gut drei Jahren an der Spitze des Bataillons verlassen hat.  

Landrätin Julia Gieseking im Gespräch mit dem neuen Kommandeur Oberstleutnant Andreas Hartmann (Mitte) und seinem Vorgänger Theobald Schneider, der die Heinrich-Hertz-Kaserne nach gut drei Jahren an der Spitze des Bataillons verlassen hat.  

Foto: TV/Kreisverwaltung Vulkaneifel

Seine Nachfolge hat in dieser Woche Oberstleutnant Andreas Hartmann angetreten. Er ist ebenfalls 44 Jahre alt, geboren in Hamburg, aber aufgewachsen in Bayern. Er war  zuletzt drei Jahre in den USA eingesetzt und betritt in der Eifel kein völlig neues Terrain: 1998/1999 war er in Daun stationiert. Wie viele seiner Vorgänger wird auch er pendeln: Hartmann wohnt in Bassenheim bei Koblenz.

 Amtshilfe durch die Bundeswehr im Krankenhaus Daun: Soldaten haben dort über einen längeren Zeitraum die Besucher am Eingang auf Fieber kontrolliert und auf die Hygiene und Abstandsregeln hingewiesen.

Amtshilfe durch die Bundeswehr im Krankenhaus Daun: Soldaten haben dort über einen längeren Zeitraum die Besucher am Eingang auf Fieber kontrolliert und auf die Hygiene und Abstandsregeln hingewiesen.

Foto: TV/Mario Hübner
 Einsatzort Gesundheitsamt des Kreises Vulkaneifel: Dort haben Soldaten das Team um den Leiter Volker Schneiders (rechts) unterstützt.

Einsatzort Gesundheitsamt des Kreises Vulkaneifel: Dort haben Soldaten das Team um den Leiter Volker Schneiders (rechts) unterstützt.

Foto: TV/Foto: Meike Welling

Der alte und der neue Kommandeur hatten kürzlich Besuch: von Landrätin Julia Gieseking. Sie hat sich informiert, welche Aufgaben das Bataillon Elektronische Kampffüh­rung 931 hat. Im Aus­landseinsatz schützen sie beispielsweise die eige­ne Truppe, etwa bei Patrouillen vor fern­gesteuerter Auslösung von Sprengfallen und Minen. Sie erfassen die gegnerische Kommunikation, werten diese aus und leisten damit einen Bei­trag zur Erstellung eines umfassenden Lagebilds vor Ort. Auch von Daun aus wird mit modernster Technik ununterbrochen aufgeklärt, um Konflik­te und Bedrohungen zu erkennen.

Bundeswehr: Auch in der Pandemie und beim Hochwasser im Einsatz

Julia Gieseking hob die guten Beziehungen zwischen der Kreisverwaltung und der Bundeswehr hervor. Gerade in der jüngs­ten Vergangenheit sei die Hilfe und Unter­stützung der Soldatinnen und Soldaten sehr sichtbar gewesen: bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und der verhee­renden Hochwas­serkatastrophe.

„Pflichtbewusst, en­gagiert, stets zur Stelle und immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen. So haben meine Mitarbei­ter und Mitarbei­terinnen und ich Ihre Soldaten und Soldatinnen beim Einsatz im Ge­sundheitsamt, im Impfzentrum sowie in akuten Lagen in den regionalen Altersheimen ken­nengelernt. Ohne Ihre Unterstützung wäre der Land­kreis Vulkaneifel nicht so gut durch die Krise gekommen. Sie waren ein wichtiges Rückgrat bei der Pandemiebekämpfung“, sagte die Landrätin. Das gelte auch für die Aufräumarbeiten und Hilfeleistungen nach der Flutkata­strophe. „Wir sind froh, dass wir uns stets auf Ihren Einsatz verlassen können. Da­für danke ich Ihnen im Namen des Land­kreises und auch persönlich sehr.“

 Die Dauner Kaserne ist nach dem Physiker Heinrich Hertz benannt, der die Existenz elektromagnetischer Wellen nachgewiesen hatte.

Die Dauner Kaserne ist nach dem Physiker Heinrich Hertz benannt, der die Existenz elektromagnetischer Wellen nachgewiesen hatte.

Foto: e_daun <e_daun@volksfreund.de>

Corona hat die Amtszeit von Theobald Schneider geprägt. Er ist stolz auf „die Flexibilität unserer Menschen, die sich schnell vom soldatischen Handwerk in völlig neue Aufgaben eingearbeitet haben.“ Dazu gehörte beispielsweise die telefonische Betreuung von Menschen in Quarantäne im Auftrag des Gesundheitsamts. „Auch dafür haben unsere Soldatinnen und Soldaten eine enorme Wertschätzung erfahren.

Hochwasser: 350 Soldaten an Ahr und Kyll im Einsatz

Sie haben teils sehr emotionale Dankesbriefe auch von Kindern und Familien bekommen.“ Schneider hat aber auch festgestellt: „Die Kameradschaft, der Zusammenhalt im Verband sind vor allem auch durch die Einsätze während und nach der Flut gewachsen.“ Allein dabei waren rund 350 Soldatinnen und Soldaten an Kyll und Ahr im Einsatz. „Es ist wichtig, dass die Arbeit der Bun­deswehr für die Bevölkerung sichtbar ist“, sagt Schneider. Und vergisst dabei aber nicht zu erwähnen, dass trotz der zusätzlichen Aufgaben „unsere eigentlichen militärischen Aufgaben natürlich jederzeit sichergestellt wurden und wir jetzt wieder mit voller Kraft zurück sind in Ausbildung und Übung sowie im Einsatz“. Und was wünscht sich sein Nachfolger: „Dass Corona bald Geschichte ist und eine Rückkehr zur Normalität möglich ist.“

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