Kommunale Geschichte Symbol für den Zusammenschluss
Gerolstein · Bereits 2019 lag dem Verbandsgemeinderat ein Vorschlag für ein neues Wappen vor – nun wurde eine Einigung erzielt.
Wenn drei Verbandsgemeinden zu einer fusionieren, muss man sich das auch auf die Fahne schreiben – in diesem Fall auch auf Dienstsiegel, Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehruniformen. Nun hat sich ein Arbeitskreis, in dem alle Fraktionen des VG-Rates, die Verwaltung und der Heraldiker Friedbert Wisskirchen vertreten waren, darauf verständigt, wie das neue Wappen auszusehen hat.
Das Ergebnis ist ein Hinweis darauf, dass die drei zusammengewachsenen Gebiete gleichberechtigt sind. Den Wappen der ehemaligen Verbandsgemeinden wurden einzelne Elemente entnommen: Die VG Obere Kyll gibt eine Lilie hinzu (steht für die Herrschaft Schleiden, zu der das Gebiet einst gehörte), die VG Hillesheim spendiert den roten Zickzackbalken, der Bezug auf die Herren von Kerpen nimmt.
Für die alte VG Gerolstein steht der schwarze Löwenkopf mit Turnierkragen, der aus dem Wappen des Grafen von Gerolstein stammt. Eine blaue Linie symbolisiert das verbindende Element: die Kyll, die durch das gesamte Gebiet fließt.
Im Gegensatz zum ersten Entwurf von 2019 (hier floss die Kyll noch quer durch das Wappen und trennte die Zackenlinie und den Löwen von der Lilie), wirke die aktuelle Fassung ruhiger und besser strukturiert, findet Bürgermeister Hans Peter Böffgen.
„Auch die neue Farbgebung der Fahne wirkt in Schwarz und Gold besser. Zudem wurde die Blickrichtung des Löwen verändert: Er schaut nun nicht mehr nach außen, sondern nach innen zur Lilie von der Oberen Kyll. Kritiker könnten daran bemängeln, dass der Löwe die Lilie nicht besonders liebevoll betrachtet, sondern sie anfaucht. Aber das nur am Rande.
Aus seiner Sicht hätte das Verfahren zur Entscheidung für das neue Wappen nicht allzu lange gedauert, sagt Böffgen. „Wir haben das Thema im vergangenen Jahr überhaupt nicht mehr behandelt und erst im Januar dieses Jahres wieder aufgegriffen. So gesehen sind wir uns schnell einig geworden.“
Das Ergebnis der Einigung werde auf den Siegeln und Urkunden der Verbandsgemeinde verwendet, erläutert der Bürgermeister. „Wir werden zunächst drei oder vier Fahnen, auf denen das Wappen prangt, anschaffen.“
Voraussichtlich werde das neue Zeichen der Verbandsgemeinde auch auf Feuerwehruniformen und Feuerwehrfahrzeugen eingesetzt. „Die Kosten der notwendigen Umstellung für Siegel und Fahnen liegen in einer geschätzten Größenordnung von 5000 bis 10 000 Euro“, sagt Böffgen. Für Briefbögen, die Homepage, das Mitteilungsblatt und weitere Drucksachen werde seit dem 1. April das neue Logo der Verbandsgemeinde Gerolstein verwendet.
