Bundeswehr Neujahrsgrüße aus Mali und Irak

Gerolstein/Lissingen · Beim Neujahrsempfang des Informatiktechnik­bataillons 281 in der Eifelkaserne ist die heikle Situation der Kameraden im Auslandseinsatz das beherrschende Thema.

 Während des Neujahrsempfangs auf „Windiger Höhe“ sprach Kommandeur Lars Thorsten Decker mit Soldaten des Bataillons im Auslandseinsatz. Möglich machte das eine Live-Videokonferenz.

Während des Neujahrsempfangs auf „Windiger Höhe“ sprach Kommandeur Lars Thorsten Decker mit Soldaten des Bataillons im Auslandseinsatz. Möglich machte das eine Live-Videokonferenz.

Foto: Vladi Nowakowski

Rund 20 Soldaten des IT-Bataillons 281 aus der Kaserne auf „Windiger Höhe“ sind derzeit im Auslandseinsatz. In der aktuellen weltpolitischen Situation – der Eskalationsspirale zwischen dem Iran und den USA – herrscht Sorge um die Kameraden, die nahe der irakischen Stadt Erbil stationiert sind. Ein amerikanischer Luftwaffenstützpunkt ganz in der Nähe war am vergangenen Dienstag Ziel iranischer Raketen.

Lars Thorsten Decker, Kommandeur des Bataillons, gibt vorsichtige Entwarnung: „Ich habe gestern mit den Soldaten telefoniert. Allen geht es gut, auch wenn sie nun einige anstrengende, lange Tage in Ungewissheit verbracht haben. Langsam finden sie zur Normalität im Tagesablauf zurück.“ Obwohl „Normalität“ das völlig falsche Wort sei, sagt Decker: „Das dürfen wir nicht als normal empfinden.“

Leider sei eine Live-Video-Schaltung nach Erbil wegen technischer Probleme nicht zustande gekommen, erzählt der Kommandeur. „Aber, wie gesagt: Den Kameraden geht es den Umständen entsprechend gut.“

Da ist es schön, dass die Leitung nach Mali steht, von wo aus sechs Gerolsteiner Soldatinnen und Soldaten (rund 150 deutsche Bundeswehrangehörige sind in Koulikoro und Bamako im Süden des nordafrikanischen Landes stationiert) Neujahrsgrüße in die Heimat senden und aus ihrem Alltag berichten. Im Bild ist zu erkennen, dass sie über ihren Köpfen ein Gerolsteiner Ortsschild angebracht haben.

„Es ist heiß hier, die Tage sind anstrengend“, berichten sie. Es hätte Anschläge im Grenzgebiet zum Nachbarland Burkina Faso gegeben, doch ihre Stützpunkte lägen weit südlich. Eine unmittelbare Bedrohungslage sei zurzeit nicht gegeben, doch man müsse immer mit gefährlichen Situationen rechnen. Ihre Dienstzeit in Mali neige sich dem Ende zu, man freue sich auf die Eifel. „Haltet den Kopf unten, lasst ihn aber nicht hängen“, ruft Kommandeur Decker den Frauen und Männern zu, bevor die Live-Schaltung beendet wird.

„Ich bin selbstverständlich jedes Jahr zum Neujahrsempfang hier“, sagt Astrid Schmitt (SPD), Vizepräsidentin des Landtags. „Speziell in dieser jetzigen Zeit möchte ich den Soldatinnen und Soldaten den Rücken stärken, sie moralisch unterstützen - und vor allem meinen Dank für ihren Einsatz ausdrücken.“

 Die Soldaten des Bataillons, die zurzeit in Mali im Einsatz sind, berichten aus dem Bundeswehrcamp in dem nordafrikanischen Land über ihren Alltag.

Die Soldaten des Bataillons, die zurzeit in Mali im Einsatz sind, berichten aus dem Bundeswehrcamp in dem nordafrikanischen Land über ihren Alltag.

Foto: Vladi Nowakowski

Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, weist auf die tiefe Verbundenheit zwischen Bürgern und Soldaten hin und dankt für die gute Partnerschaft und für den verantwortungsvollen Dienst in der Bundeswehr. „Ich denke an alle, die im Ausland ihren Dienst verrichten, in täglicher Gefahr und in Trennung von ihrer Familie leben. Ich wünsche ihnen viel Kraft, Gottes Segen und eine gesunde Heimkehr.“

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