Nicht mehr tiefschwarz, aber noch immer sehr dunkel

HILLESHEIM. (mh) Die Zeiten politischer Allmacht mit Anteilen weit über 50 Prozent sind für die CDU auch im traditionell konservativen Hillesheimer Land vorbei. Das hat die Bundestagswahl 2005 gezeigt. Nur bei den Erststimmen ist für die Union die Welt noch in Ordnung.

Keinen Einbruch wie andernorts, sondern nur einen leichten Verlust erlebt CDU-Direktkandidat Peter Rauen bei den ERSTSTIMMEN in der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim, wo er um gerade einmal 1,6 Prozentpunkte auf 53,6 Prozent zurückfällt. Konkurrentin Elke Leonhard (SPD) legt um 0,4 Prozentpunkte auf 35 Prozent zu und schafft es in Oberehe-Stroheich, ihn mit 48 zu 44,4 Prozent zu überflügeln. Zudem gelingt ihr in Basberg (43,4 Prozent) noch das Patt. Sein Top-Ergebnis erzielt Rauen in Nohn (62,3 Prozent), der größte Sprung nach vorne (plus zehn Prozentpunkte) gelingt ihm in Dohm-Lammersdorf (54,2 Prozent).In der traditionell politisch schwarz dominierten VG liegt die CDU mit 46,1 Prozent der ZWEITSTIMMEN zwar noch immer deutlich vorne. 5,8 Prozentpunkte Verlust im Vergleich der Bundestagswahl 2002 dokumentieren aber das Bröckeln der Hochburg - ein Trend, der sich bereits bei der jüngsten Kommunalwahl zeigte. Die 50-Prozent-Marke knacken die Konservativen nur noch in zwei Dörfern - in Nohn (53,7) und in Berndorf (52,7 Prozent). Die SPD wiederum hält - im Vergleich zu 2002 - ihre Verluste mit 1,7 Prozentpunkte in Grenzen. In Relation zum Ergebnis der Landtagswahl 2001 aber erleiden die Genossen einen Einbruch um 10,1 Prozentpunkte. Die FDP als drittstärkste Kraft überbietet ihr gutes 2002er-Ergebnis noch um 4,7 Prozentpunkte auf nunmehr 13,8 Prozent.

Auffällig ist aber, dass die Liberalen nicht überall erfolgreich sind. Während sie sich in Walsdorf dank ihres einzigen zweistelligen Zuwachses von 8,3 auf 19,4 Prozent steigen und ihr Top-Ergebnis erzielen, treten sie in Kerpen und Oberehe auf der Stelle.

Dennoch verzeichnet die FDP in acht der elf Dörfer ein zweistelliges Ergebnis. Nur in Basberg erleidet sie Schiffbruch: 5,9 Prozentpunkte weniger als 2002 bedeuten nur noch 1,9 Prozent. Zu erklären ist das am ehesten mit der herausragenden Stärke der Grünen in der rund 100-Einwohner-Gemeinde, wo sie 17,3 Prozent erzielen. Ansonsten erntet die Ökopartei nicht viel, fällt VG-weit um einen Punkt auf 5,4 Prozent zurück, liegt damit deutlich unter dem Landesergebnis von 7,3 Prozent und geht in Dohm-Lammersdorf (2,1) mit einem Verlust von 5,2 Prozentpunkten gar baden. Nur noch in Kerpen (6,6), Hillesheim (6,7) und Üxheim (6,9) erzielen sie erhoffte Resultate.

Ähnlich - nur auf etwas niedrigerem Niveau - ergeht es der Linkspartei, die das Landesergebnis von 5,6 Prozent in der VG um 1,3 Prozentpunkte unterbietet. Außer in Wiesbaum (6,1), Walsdorf (5,6) Oberbettingen (5,2) und Berndorf (5,1 Prozent) schafft das Wahlbündnis den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde nicht.

Den Sprung an der Union vorbei schafft die SPD im Hillesheimer Land erneut in keinem Dorf. Zum Achtungserfolg in Oberehe-Stroheich, wo sich die Genossen um 2,3 Prozentpunkte auf 40,7 Prozent verbessern und der CDU (43,2) am nächsten kommen, gesellen sich fünf weitere respektable Resultate über 30 Prozent (Hillesheim 30,6; Basberg 32,7; Dohm-Lammerdorf 33,3; Kerpen 33,9, Oberbettingen 36 Prozent). Es gibt aber auch Schlappen wie in Walsdorf, wo die Genossen um 5,1 Prozentpunkte auf nur noch 22,3 Prozent absacken und in Nohn, wo es nur noch für 21,1 Prozent reicht. Von derlei Ergebnissen ist die CDU trotz Verlusten in neun von elf Dörfern weit entfernt. Selbst dort, wo sie im zweistelligen Bereich absackt, steht sie noch immer gut da. So erreicht sie in Nohn (minus 10,7 Prozentpunkte) ihr Top-Ergebnis mit 53,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt mit 80,6 Prozent zwar noch vergleichsweise hoch, aber in Relation zu 2002 um 1,3 Prozentpunkte niedriger. Von den rund 7100 Berechtigten haben etwa 5700 votiert.

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