"Nicht sehr motivierend und überzeugend"

Der Gerolstein-Hillesheimer Dekanatsrat und die Dekanatsleitung haben in einem Schreiben an Generalvikar Georg Holkenbrink (Trier) ihre Bedenken bezüglich der geplanten Fusion der Dekanate Daun und Gerolstein-Hillesheim geäußert. Das Bistum Trier will die Dekanate bis spätestens Ende des Jahres 2012 zusammenlegen, um Kosten zu sparen.

Gerolstein/Hillesheim. (bb) Nach der Resolution des Dekanatsrats Daun (der TV berichtete) ist nun auch eine Stellungnahme des obersten Gremiums des Dekanats Gerolstein-Hillesheim mit Bedenken und Einschätzungen an das Bistum herangetragen worden.

Wenn auch die Zahl der Gläubigen und der Priester sowie die Einnahmen zurückgingen, sei eine Fusion der Dekanate aus rein finanziellen Gesichtspunkten "nicht sehr motivierend und überzeugend", heißt es in dem Schreiben an Generalvikar Georg Holkenbrink.

Orte liegen mehr als 80 Kilometer auseinander



Es entstünde ein riesiger Raum mit etwa 50 000 Katholiken in 53 Pfarreien ("Das wäre die größte Anzahl von Gemeinden eines Dekanats im gesamten Bistum") auf einer Fläche von 919 Quadratkilometern ("Damit wären wir das zweitgrößte Dekanat im Bistum"). Es lägen zwischen Orten innerhalb des neuen Dekanats Entfernungen von mehr als 80 Kilometern. Der Dekanatsrat und die Dekanatsleitung kritisieren die geringe Zeit, die den Haupt- und Ehrenamtlichen zur Beurteilung des Kostensenkungsentwurfs eingeräumt wird, und sie befürchten, dass bei den größer werdenden Entfernungen der höhere Zeit- und Kostenaufwand sich negativ auf das Ehrenamt auswirkt.

"Manches gerade erst aufblühende Pflänzchen in der Seelsorge wird infrage gestellt oder zerstört", erklären die Verfasser der Stellungnahme mit Blick auf neue Projekte in der Familien- und Jugendarbeit. Die Frage, ob es zu Entlassungen oder Versetzungen komme - etwa bei den Dekanatssekretärinnen oder den Dekanatskantoren, werde in dem Entwurf nicht beantwortet. Hier bliebe viel Raum für Spekulationen und vor allem für Ängste bei den Betroffenen.

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