"Nichts im Grundwasser"

Zehn Monate nach Sanierungsbeginn ist der Großteil der Arbeiten an der illegalen Halde in der Grube Dockweiler erledigt. 20 000 Tonnen Erde-Müll-Gemisch sind abtransportiert worden. Die Kosten sind um zehn Prozent auf 770 000 Euro gestiegen.

 Fast abgeschlossen ist zehn Monate nach Beginn die Sanierung der illegalen Müllhalde in der Lavagrube in Dockweiler. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Fast abgeschlossen ist zehn Monate nach Beginn die Sanierung der illegalen Müllhalde in der Lavagrube in Dockweiler. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Dockweiler. Michael Klein, promovierter Abfallexperte aus Aachen, der das Sanierungskonzept für Dockweiler erstellte, sagt: "In Dockweiler wurde gezeigt, dass die Sanierung bezahlbar und machbar ist." Zum Jahresbeginn 2007 wurde bekannt, dass in der Lavagrube illegal das Gemisch aus Erde und geschreddertem Müll eingebracht wurde (der TV berichtete mehrmals). Im Mai wurde nach strengen Auflagen mit der Sanierung begonnen. Mittlerweile klafft an der Stelle der Halde ein riesiges Loch in der Grubenlandschaft. 20 000 Tonnen Erde-Müll-Gemisch wurden fachgerecht auf Deponien entsorgt. Matthias Schubert vom Landesamt für Geologie und Bergbau resümiert zufrieden: "Es ist planmäßig gelaufen, so wie es in mehreren Ortsterminen mit allen Fachbehörden abgestimmt wurde. Bisher wurden alle bergrechtlichen Auflagen befolgt." Weitere Vorgaben für Grubenbetreiberin Annemarie Grommes werden folgen, sobald das Gutachten von Karl-Heinz Köppen von der Gesellschaft Wasser und Boden in Boppard vorliegt.Sechs 60 Meter tiefe Bohrungen

Der Hydrogeologe (Wissenschaftler, der sich mit Wasser in der Erdkruste beschäftigt) hat bisher die Ergebnisse von drei Proben vorliegen. Er sagt: "Es gibt keine Hinweise auf Grundwasserverunreinigungen." Im näheren und weiteren Umkreis der illegalen Halde sind sechs Bohrstellen, teilweise bis zu 60 Meter tief, angelegt worden. Köppen: "Ich werde empfehlen, in etwa drei Monaten erneut zu kontrollieren, weil in dieser Zeit aufgrund der Witterung die stärkste Phase der Grundwasser-Neubildung ist." Der Hydrologe rechnet aber nicht mit anderen Ergebnissen als bisher. Gregor Thome, Sprecher der Grubenbetreiberin, meint: "Ja, die Stimmung ist gut, aber der Geldbeutel ist leer. Die Gesamtkosten liegen rund zehn Prozent über den veranschlagten 700 000 Euro."Abfallexperte Klein hat derweil fünf Ordner prall gefüllt mit Transportscheinen und Dokumentationen über die Sanierung im Aachener TOC-Institut stehen. Jeder Schritt der Sanierung sei dokumentiert worden. Auch bei den Ermittlungsbehörden stapeln sich die Unterlagen. Die Staatsanwaltschaft Trier ermittelt gegen Grubenbetreiberin Grommes wegen etwaiger Beteiligung und die Staatsanwalt Köln gegen den türkischen Mülllieferanten. Bei beiden Behörden sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Zusätzlich versucht Grommes auf dem zivilrechtlichen Weg vom Kölner Mülllieferanten im Regress die Sanierungskosten einzufordern.

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