Pragmatisch wie er ist, handelt der Eifeler - und zieht blank. Natürlich nicht ganz blank, aber kurze Hosen mit eingebauten weißen Waden, weißen Tennissocken und Sandalen dürfen es schon sein. Problem: Deshalb kann man derzeit die Einheimischen nicht mehr von den Urlaubern unterscheiden. Apropos blank ziehen: Leicht bekleidet wird derzeit am frühen Abend auch der Dauner Stadtbürgermeister gesehen, wie mir Gertrud, eine gute Freundin von Walburga, berichtet. Mit einem Sprung ins (Achtung: neue politisch korrekte Bezeichnung) Schalkenmehren-Gemündener Maar wirft er vermutlich die Mühsal des ehrenamtlichen Tagwerks ab. Was er beim Bad im Maar sieht, sollte ihn - so ist Gertruds Meinung - eigentlich aus der (Bade-)Hose springen lassen: Heerscharen von Schwarz-Schwimmern, die sich einem angemessenen Obulus entziehen und außerhalb der Badeanstalt campieren. "So kann das nicht weitergehen, Herr Stadtbürgermeister!", wettert Gertrud. Ihr Vorschlag: Rein ins signal-farbene Baywatch-Outfit, und als David Hasselhoff für Arme ab auf die Jagd nach den Bösewichten. "Nicht umsonst hat ihm der Steuerzahler ein schnittiges Motorboot zur Verfügung gestellt, das auch noch seinen Namen trägt", ereifert sich Walburgas Freundin. Er müsse es ja nicht allein machen, gerne dürfe er zwei Assistentinnen aussuchen (die aber meiner Meinung nach bitte auch das schnittige Baywatch-Outfit tragen sollten). Und damit künftig wirklich keiner mehr entwischt, sollte die Überwachung aus der Luft unser aller Landrat mit seinem Segelflug-Awacs übernehmen. Aber wie die Erwischten bestrafen? Simple Knöllchen? Zu einfach. Lebenslänglich Sprungturm-Verbot? Eine Dauerkarte fürs Ulmener Maar (heißt doch noch so, oder gehört das auch schon den Schalkenmehrenern?)? Aber uns fällt bestimmt noch was ein, was richtig weh tut.