Noch ein Amt für Werner Blum

KELBERG. Die Beigeordnetenriege ist wieder komplett: Nachdem Johannes Hagerhoff (CDU) Mitte August sein Amt als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg niedergelegt hatte, wurde in der jüngsten Sitzung des VG-Rats Werner Blum (ebenfalls CDU) als Nachfolger gewählt.

Eigentlich war es so wie immer, wenn sich die Mitglieder des VG-Rats Kelberg zur Sitzung treffen. Nur ein leerer Stuhl am Beigeordneten-Tisch fiel auf. Der leere Stuhl war jener des Ersten Beigeordneten der VG, auf dem mehr als ein Jahrzehnt Johannes Hagerhoff von der CDU gesessen hatte. Der 68-Jährige hatte am 1. August der Verwaltung mitgeteilt, dass er aus Altersgründen sein Amt als Beigeordneter niederlegen werde. Bürgermeister Karl Häfner würdigte in der Ratssitzung die Verdienste Hagerhoffs als sein ständiger Vertreter und überreichte das Wappenschild der VG als Anerkennung für elf Beigeordneten-Jahre. Hagerhoff war seit 1. Juli 1994 Erster Beigeordneter, und zuvor bereits von 1979 bis 1984 Dritter Beigeordneter der VG. Hagerhoff verabschiedet sich nicht ganz aus der Kommunalpolitik, denn sein Ratsmandat behält er. Die CDU als stärkste Fraktion schlug Werner Blum als Nachfolger Hagerhoffs vor. Der 60-Jährige, seit Anfang des Jahres im Ruhestand und "nebenher" seit 1994 Ortsbürgermeister von Kelberg, blieb ohne Gegenkandidat. Er wurde mit großer Mehrheit gewählt. 17 Ratsmitglieder stimmten für, fünf gegen ihn, zudem gab es eine Enthaltung. Blum wurde von Bürgermeister Häfner ins Amt eingeführt und nahm den vakanten Stuhl an der Seite des Verwaltungschefs ein. Der VG-Rat hat sich außerdem erneut mit dem Thema "Naturpark Vulkaneifel" beschäftigt. Diskutiert wurde über einen verbindlichen Beschluss des Rats, der Errichtung des Naturparks zuzustimmen. 2003 hatte der Rat beschlossen, der Natur- und Geopark GmbH (als Trägerin des Naturparks) beizutreten, wenn die überwiegende Mehrheit der Gemeinden des Gründung des Parks zustimmen würden. Diese Voraussetzung ist mittlerweile erfüllt. Von den 33 Ortsgemeinden der VG Kelberg stimmten nur Uess, Arbach und Mannebach gegen die Gründung. "Die Mehrheit macht die Musik"

Ratsmitglied Ralf Wagner-Nowak (Bündnis 90/Grüne) wollte vom Bürgermeister wissen, warum die GmbH als Form der Trägerschaft des Naturparks gewählt worden sei und nicht - wie bei vielen ähnlichen Einrichtungen - die eines Vereins. Wagner-Nowak sagte, nach seinen Informationen hielten Naturschutzverbände die GmbH-Lösung für "undemokratisch", weil es nur begrenzt Einflussmöglichkeiten gebe. Häfner erklärte, die Arbeitsgemeinschaft, die die Errichtung des Naturparks vorbereitet habe, habe sich von vornherein für die GmbH-Variante ausgesprochen. Das Land habe dieser Lösung zugestimmt. Zudem sei es sinnvoll, Geo- und Naturpark unter einem Dach zu vereinen und bereits vorhandene Strukturen zu nutzen. Für Wagner-Nowak war diese Antwort nicht ausreichend. Er bat Häfner noch einmal, er solle erklären, warum die GmbH gewählt worden sei. Die Antwort des Verwaltungschefs fiel darauf deutlich kürzer aus: "Am Ende macht die Mehrheit die Musik, deshalb wurde so entschieden." Der Rat stimmte letztlich aber einstimmig der Errichtung des Naturparks zu und beauftragte Häfner, für die VG Kelberg den Gesellschaftervertrag zu unterzeichnen.

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