Noch immer kein neuer Eigentümer für ehemaliges Hotel Calluna in Gerolstein

Daun/Gerolstein · Die Zukunft des Hotels Calluna ist weiter ungewiss. Beim zweiten und vorerst letzten Zwangsversteigerungstermin vor dem Amtsgericht Daun ist kein Gebot für den seit knapp dreieinhalb Jahren leer stehenden Hotelkomplex abgegeben worden. Im Hintergrund laufen Überlegungen, dort betreutes Wohnen für Senioren anzubieten. Die Stadt sträubt sich noch gegen eine Umwidmung.

Noch immer kein neuer Eigentümer für ehemaliges Hotel Calluna in Gerolstein
Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Wie geht es weiter mit dem seit 1. November 2012 leer stehenden Hotelkomplex Calluna in Gerolstein? Findet sich ein neuer Eigentümer? Wenn ja: Was wird er aus dem imposanten Leerstand in Nähe der Büschkapelle machen? Bekommt Gerolstein wieder ein Vier-Sterne-Hotel, das es nach Ansicht vieler gut gebrauchen könnte? Wird der Komplex umfunktioniert zu einer Sozialeinrichtung oder gar zu einer Flüchtlingsunterkunft? Lauter Fragen, die die Bürger in Gerolstein seit Wochen und Monaten umtreiben - und auch am Donnerstag rund zwei Dutzend Interessierte ins Amtsgericht nach Daun gelockt haben.

Dort stand der zweite Zwangsversteigerungstermin für den Hotelkomplex an. Und es wird der vorerst Letzte sein. Denn es wurde anderes als erwartet kein Gebot abgegeben, obwohl offensichtlich mehrere Immobilien-Interessenten im Raum waren - darunter eine Spekulantin aus dem Großraum Mannheim, der Vertreter eines ausländischen Anwalts und auch der regionale Projektentwickler und Immobilienmakler Klaus Dahm.

Der hatte beim ersten Termin 800.000 Euro geboten, aber keinen Zuschlag erhalten. Denn das Mindestgebot für den zur Versteigerung stehenden Hotelbereich, dessen Wert auf 2,144 Millionen Euro festgesetzt wurde, hätte beim ersten Termin bei 50 Prozent liegen müssen - auf Antrag der Gläubigerin gar bei 70 Prozent. Am Donnerstag gab es keine Grenze mehr. Jedoch hat die Gläubigerbank, die BAG Bankaktiengesellschaft aus Unna, stets das letzte Wort, ob sie ein Gebot annimmt oder nicht.

Diesmal gab Dahm aber kein Gebot ab, denn die Stadt Gerolstein weigert sich noch immer, einer Umnutzung des Hotels zuzustimmen.

Dahm vermietet bereits einige Zimmer des Hotels - als Zwischenlösung. Mittelfristig strebt er den Erwerb des Komplexes an, den er zu betreuten Seniorenwohnungen umbauen will, die dann durch die Maternus AG betrieben werden sollen. Die zeichnet bereits in Gerolstein und Umgebung für mehrere Senioreneinrichtungen verantwortlich.

Manfred Mösch, Maternus-Einrichtungsleiter in Gerolstein, bestätigt das: "Ja, wir haben Interesse: Das Objekt ist absolut geeignet - wegen der Räumlichkeiten und der herrlichen Lage. Und der Bedarf an betreuten Seniorenwohnungen ist in Gerolstein sehr groß. Ich könnte täglich eine Wohnung vermieten."

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