Kommunalpolitik „Nominiert mich die CDU, stehe ich bereit“

Gerolstein · Gerolsteins Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz will zur Wahl am 26. Mai antreten, wenn seine Partei ihn unterstützt.

 Wenn die Partei ihn unterstützt, will er sich am 26. Mai zur Wiederwahl stellen: Der Gerolsteiner Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) ist seit 2014 im Amt.

Wenn die Partei ihn unterstützt, will er sich am 26. Mai zur Wiederwahl stellen: Der Gerolsteiner Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) ist seit 2014 im Amt.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Josef Rüddel ist Ortsbürgermeister der Gemeinde Windhagen im Kreis Neuwied – und 94 Jahre alt. Dagegen ist Gerolsteins Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) mit seinen 80 Jahren geradezu noch ein junger Hüpfer.

Die Frage nach seinem Alter nervt ihn gelegentlich, aber für ihn gilt nach eigenem Bekunden das Motto „Man ist so alt, wie man sich fühlt“. Was in diesem Fall bedeutet: „Ich fühle mich eher wie 60. Ich lasse mich regelmäßig durchchecken und freue mich, sagen zu können: Ich bin fit.“

Auch fit genug für eine weitere Amtszeit als Gerolsteiner Stadtoberhaupt? „Ja“, sagt Bongartz. „Eigentlich wollte ich nicht weitermachen, aber es hat so viele Signale aus der Bevölkerung und der Kommunalpolitik gegeben, ich solle doch für eine weitere Amtszeit kandidieren.“ Wozu er nun auch grundsätzlich bereit ist – „wenn die Mitglieder des CDU-Stadtverbands mich nominieren.“

Was die Kommunalpolitik angeht, ist Bongartz ein „Spätberufener“. Aktiv ist  er erst seit 2014, als er sich in der Urwahl gegen den damaligen Stadtbürgermeister Bernd May und Heinz Weber durchsetzte und neues Stadtoberhaupt wurde.

Beruflich war er, der gelernte Kaufmann, als selbstständiger Handelsvertreter im Bereich Bauchemie im In- und Ausland unterwegs. „Ich profitiere sicher von meiner großen Lebenserfahrung. Ich habe viel erlebt und häufig gute Nerven bewiesen. Die kann man auch brauchen im Amt des Stadtbürgermeisters“, sagt Bongartz. Auch wenn er früher viel unterwegs war, „meine Heimatbasis war immer Gerolstein.“

Wo er auch durch sein Engagement im Karneval bekannt ist: als Kommandeur der Stadtsoldaten, als Sitzungspräsident (1973 bis 1977), als Adjutant des Prinzen (2002) und auch selbst als Prinz der Gerolsteiner Burgnarren (1972).

Von einer weiteren großen Leidenschaft hat Gerolstein schon profitiert: Der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne hat sich intensiv mit Mineralogie befasst und dem Naturkundemuseum eine große Sammlung mit Mineralien aus aller Welt zur Verfügung gestellt.

Nicht nur, dass er sich fit fühlt, hat ihn bewogen, für eine weitere Kandidatur zur Verfügung zu stehen. „Es sind so viele Projekte auf den Weg gebracht worden, für die ich mich auch weiter einsetzen und möglichst zu einem guten Ende führen will. Außerdem sind in meiner bisherigen Amtszeit viele Vertrauensverhältnisse entstanden, die ein Nachfolger erst aufbauen müsste.“

Aus seiner Sicht ist Gerolstein ist in den vergangenen Jahren „in Schwung gekommen. Besonders freue ich mich, dass es auch dank meiner Erfahrung und Standfestigkeit gelungen ist, dass das ehemalige Calluna ein Hotel geblieben ist.“

Aber es gibt noch viel zu tun. Als Beispiele nennt Bongartz: „Wir wollen unbedingt den Landesbetrieb Mobilität hier bei uns halten, die Zukunft des Brunnengeländes und des Drahtfabrik-Areals, den weiteren Umbau der Kyll, den Radweg von Gerolstein nach Prüm.“

Mit SPD-Mann Uwe Schneider hat ein Bewerber für das Amt des Stadtbürgermeisters bereits den Hut in den Ring geworfen, Bongartz geht davon aus, dass weitere Kandidaten folgen werden.

Er wartet nun das Votum des CDU-Stadtverbands Gerolstein ab, fällt es für ihn positiv aus, folgt die offizielle Kandidatur. Den ältesten Bürgermeister Deutschlands, Josef Rüddel, wird Bongartz definitiv nicht mehr einholen, was die Dienstjahre angeht: Der Westerwälder ist seit 56 Jahren Gemeindeoberhaupt.

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