Nostalgie und Schwärmerei

Uersfeld · Das Quickly-Treffen hat rund 100 Teilnehmer nach Uersfeld gelockt.

 Die NSU-Freunde bei einer Ausfahrt rund um Uersfeld. TV-Foto: HELMUT GASSEN

Die NSU-Freunde bei einer Ausfahrt rund um Uersfeld. TV-Foto: HELMUT GASSEN

Foto: (ve_verei

Uersfeld (HG) Wenn die Eifeler NSU-Freunde in Uersfeld von ihren alten Schätzchen sprechen, dann merkt man ihre Liebe dazu. Für sie ist die Marke alles. Ob Autos oder Zweiräder von NSU, beide Sparten haben ihre Liebhaber. Deshalb wird alle zwei Jahre im Wechsel mit den NSU-Quickly-Freunden Mannebach, die dem Verein angeschlossenen sind, ein Treffen veranstaltet.
Zum sechsten NSU-Quickly-Treffen waren jedoch nicht nur Quickly Besitzer eingeladen, auch Mofa, Mokick und Mopeds anderer Marken dürfen sich beteiligen. Im Mittelpunkt des Treffens stand natürlich das NSU-Quickly, das als eines der ersten "echten" Mopeds der deutschen Nachkriegsgeschichte gilt und mit nur 1,4 PS zu Beginn den Beginn der Massenmotorisierung markierte.
1953 wurde es auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung (IFMA) präsentiert, bereits ein Jahr später wurde das 100 000. Quickly produziert. Insgesamt wurden rund eine Million NSU-Quickly produziert.
"Nicht mehr laufen, Quickly kaufen" lautete der Slogan damals und das Quickly schonte den Geldbeutel, war steuer- und versicherungsfrei und man brauchte keinen Führerschein dafür. Rund 100 NSU-Quickly-, Zündapp-, Kreidler-, Simson-, Puch- und Schwalbe-Besitzer kamen zum Treffen und oft von weit her, wie Christof Lanser, erster Vorsitzender der Eifeler NSU-Freunde, betont. "Wir haben Gäste aus den Niederlanden und Luxemburg, Rüsselsheim, Neckartal oder Duisburg und hier aus der Region." Klaus Tossing aus Ernzen hat elf Quickly zu Hause, nach Uersfeld ist er mit seiner NSU-Quick 50 aus dem Jahr 1966 gekommen. "Das war die letzte Zweiradentwicklung von NSU, danach wurde die Produktion eingestellt. Mein Quickly 50 hat sogar noch den Originallack und ist schon selten", erzählt Tossing, der auch Mitglied bei den NSU- Freunden ist.
Auch Sonja Etteldorf (42) aus Neuwied hat eine weite Anreise mit ihrer Quickly gehabt. "Die habe ich von meinen Eltern geschenkt bekommen und auch deren Begeisterung übernommen. An der Quickly begeistert mich, dass so viele Leute früher eine Quickly hatten. Wenn man irgendwo damit steht, kommen ganz viele Leute und erzählen mir Geschichten davon."
Extra: DIE FIRMA NSU


Das Kürzel NSU stand von 1873 bis 1968 für eine deutsche Automarke. NSU war das Kürzel für den Stadtnamen Neckarsulm, der sich von den beiden Flüssen Neckar und Sulm ableitet. Die Firma stellte zuerst Nähmaschinen, dann Fahrräder und Mopeds und Motorräder (NSU Quickly) und später Autos wie den NSU Prinz, den Wankel Spider oder den revolutionären NSU Ro 80 her.

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