Notarzt-Versorgung ist gesichert

Anders als noch vor einigen Jahren ist die Notarzt-Situation im Kreis Vulkaneifel kein Grund mehr zur Sorge. Die Versorgung ist gewährleistet, auch dank der erfolgreichen Ärzte-Rekrutierung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Daun/Gerolstein. Drei Jahre ist es her, als die Rettungsdienstler für den Kreis Vulkaneifel Alarm schlugen, weil es große Probleme mit der Notarztversorgung gab. Auch der Kreistag beschäftigte sich mit dem Thema und beschloss einstimmig eine Resolution, in der nachdrücklich "zwei gleichwertige Notarzt-Standorte im Landkreis Vulkaneifel" gefordert wurden.

Mittlerweile hat sich viel getan - zum Positiven. "Die Situation heute ist mit der von damals nicht mehr zu vergleichen", berichten Gerd A. Hommelsen, Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück gGmbH, und Udo Horn, Leiter des DRK-Rettungsdiensts. Sie verzeichneten für das vergangene Jahr 1535 Notarzt-Einsätze im Landkreis Vulkaneifel.

"Mit unserer Hilfe sind die Abmeldezeiten deutlich zurückgegangen", sagt Hommelsen. Konkret bedeutet das: Die Abmeldequoten sind laut DRK beim Maria-Hilf-Krankenhaus in Daun auf sechs Prozent (2008: 16 Prozent) und beim St.-Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein auf fünf Prozent (2008: zwölf Prozent) gesunken.

"Auch wenn in beiden Bereichen keine 100 Prozent erreicht werden, gibt es trotzdem keine Versorgungslücke, da die beiden Krankenhäuser praktisch nie gleichzeitig abmelden", erläutert Hommelsen. "Das heißt, wenn Daun abmeldet, ist ein Notarzt in Gerolstein präsent und umgekehrt."

Maßgeblich zur Verbesserung der Situation beigetragen hat, dass für die Aufstellung der Notarzt-Dienstplätze auf mehr Ärzte zurückgegriffen werden kann.

"Wir haben unsere nach wie vor bestehenden Kontakte zu ehemaligen Zivildienstleistenden, die als Ärzte im Köln-Bonner Raum arbeiten, genutzt, und sie gezielt angesprochen, ob sie Notarzt-Dienste übernehmen wollen", sagt Hommelsen.

Mit Erfolg: "Die Mund-zu-Mund-Propaganda hat sich ausgezahlt. Die Zahl der Ärzte, die solche Dienste machen wollen, ist deutlich größer geworden."

Finanziert wird die Notarztversorgung von den Krankenkassen, abgerechnet über die beiden Krankenhäuser. 25 Euro brutto pro Stunde werden den Notärzten bezahlt, eine Summe, die nicht flächendeckend festgeschrieben ist.

"Wir beobachten mit Sorge, dass es nach wie vor einen Wettbewerb um Notärzte gibt. So bekommen Notärzte im Großraum Koblenz ein deutlich höheres Entgelt", sagt Rettungsdienst-Geschäftsführer Hommelsen. Sein Wunsch: "Eine Harmonisierung der Bezahlung der Notärzte, um den Wettbewerb nicht ausufern zu lassen."

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