Nur für vier Zimmer reicht das Geld

Mehr Platz für mehr Gäste: Im Dachgeschoss des Hotels Augustiner-Kloster in Hillesheim will die Stadt für schätzungsweise 185 000 Euro vier zusätzliche Zimmer und einen Konferenzraum schaffen.

 Vier zusätzliche Zimmer und ein Konferenzraum sollen im Dachgeschoss des Hotels entstehen. TV-Foto: Mario Hübner

Vier zusätzliche Zimmer und ein Konferenzraum sollen im Dachgeschoss des Hotels entstehen. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. Mit der Entwicklung des Hotels Augustiner-Kloster in Hillesheim, das die Stadt nach mehrjährigem Leerstand für 500 000 Euro gekauft, für gut anderthalb Millionen Euro generalsaniert und umgebaut sowie an die Hotelkette "Alemannia" für fünf Jahre verpachtet hat, sind sowohl die Stadtspitze als auch die Pächtergesellschaft zufrieden. Im ersten Jahr nach Wiedereröffnung sorgten 7500 Gäste für 14 000 Übernachtungen und einen Bruttoumsatz von 1,3 Millionen Euro. Das spürten und spüren auch die Hillesheimer Einzelhändler und Gastronomen. Jetzt soll ein weiterer Schritt gemacht werden, denn die Hotelleitung benötigt mehr Zimmer, um noch besser wirtschaften und den hohen Fixkosten mehr Einnahmen entgegenstellen zu können.

Platz dafür ist im Dachgeschoss des 53 Zimmer umfassenden Hauses. Das wurde vom früheren Pächter als Wohnung genutzt und steht seither leer.

Jetzt will die Stadt Hillesheim, die Eigentümerin des Hotels ist, dort vier zusätzliche Zimmer (drei Doppel-, ein Einzelzimmer) und einen weiteren Konferenzraum schaffen. Diese Kompromisslösung kostet nach bisheriger Kalkulation 185 000 Euro. Das wäre die mit Abstand größte Investition der Stadt im kommenden Jahr.

Platz wäre im Dachgeschoss für sieben weitere Zimmer gewesen. Diese große Lösung scheiterte jedoch an den Kosten von schätzungsweise 300 000 Euro. So sagte Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU): "Das ist leider nicht zu realisieren." Laut Stein haben vor allem die Brandschutzauflagen die Kosten in die Höhe getrieben.

Zusätzliche Erweiterung weiterhin möglich



Dennoch ist auch die Hotelleitung mit der nun gefundenen Lösung zufrieden, denn der Umbau soll so vonstatten gehen, dass eine zusätzliche Erweiterung in Zukunft noch möglich ist. So sagte Hoteldirektor Christoph Böhnke: "Wünschenswert wäre schon die große Lösung mit den sieben Zimmern gewesen, aber es ist immerhin so, dass wir uns diese mit dem jetzigen Kompromiss nicht verbauen."

Noch muss aber die Kommunalaufsicht dem Vorhaben zustimmen, denn die Stadt Hillesheim hat 2009 keinen ausgeglichenen Haushalt (der TV berichtete) und muss für das Vorhaben Kredite aufnehmen. Nach Auskunft von Stadtbürgermeister Stein sei jedoch bereits Zustimmung zum Vorhaben signalisiert worden. Er sagte: "Bis 200 000 Euro soll genehmigt werden, denn alle miteinander sind der Auffassung, dass das Hotel möglichst wirtschaftlich betrieben werden soll. Und das geht mit 57 Zimmern eben besser als mit 53."

Nach Worten des Stadtbürgermeisters belastet die Investition vorerst nicht den Stadtsäckel, "denn der Pächter übernimmt den gesamten Schuldendienst dafür".

Geht es nach Stein und Böhnke, soll alles flott gehen. Direkt nach Jahresbeginn sollen die Aufträge ausgeschrieben und rasch vergeben werden. Ziel ist es, bereits im Mai die ersten Gäste in den neuen Räumen begrüßen zu können. Hoteldirektor Böhnke wäre sogar noch etwas glücklicher, wenn es schon zu Ostern klappen würde - also Mitte April.

Meinung

Von Mario Hübner

Verkauf muss Ziel bleiben

Die derzeitige Situation in Sachen Hotel Augustiner-Kloster kann als nahezu optimal für die Stadt bezeichnet werden: Der Laden läuft, die neuen Kunden bringen Geld in die Stadt, die Stadt erzielt so zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen, und mit der Pacht wird der Schuldendienst für die Investitionskredite bedient. "Das könnte man so laufen lassen", denken sich daher schon die ersten Stadtratsmitglieder. Dennoch muss es weiterhin Ziel sein, das Haus zu verkaufen. Denn es ist nicht primäre Aufgabe einer Stadt, ein Hotel zu betreiben. Um so besser, wenn es gut läuft: Dann kann auch ein ordentlicher Preis verlangt werden. m.huebner@volksfreund.de

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