Nur Ideen, aber keine Pläne

GEROLSTEIN. Die Zukunft des Areals rund um den Gerolsteiner Bahnhof wie auch des Bahnhof-Gebäudes bleibt ungewiss. Vor 2010 scheint ein Verkauf des Bahngeländes an die Stadt Gerolstein unmöglich. Das "Millionen-Projekt" wird schon seit langem geschoben und geschoben.

 Vor 2010 wird wahrscheinlich die Stadt Gerolstein den Bahnhofsvorplatz nicht kaufen können, um ihn in die angedachte "Bahnhofsumfeld-Gestaltung" einbinden zu können. Über die Zukunft des Gebäudes wird die Bahn wohl auch so schnell keine Entscheidung fällen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Vor 2010 wird wahrscheinlich die Stadt Gerolstein den Bahnhofsvorplatz nicht kaufen können, um ihn in die angedachte "Bahnhofsumfeld-Gestaltung" einbinden zu können. Über die Zukunft des Gebäudes wird die Bahn wohl auch so schnell keine Entscheidung fällen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

"Für den Bahnhofsvorplatz warten wir auf ein Kaufangebot der Bahn. Es wurde uns versprochen, dass es in diesem Frühjahr kommen soll", erklärt Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz. Die Gespräche mit der Bahn im ersten Quartal 2007 seien Ende 2006 vereinbart worden. Hintergrund: Die Stadt möchte den Platz erwerben, um ihn in die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes und der Anbindung an den Kasselburger Weg zu integrieren. Berthold Zehren, zuständiger Bahnhofsmanager aus Trier, meint: "Meines Erachtens hat die Stadt gar keine konkreten Pläne, sondern bisher nur Ideen."Der neue Stadtrat kennt die alten Pläne nicht

Klaus Jansen, Leiter der Gerolsteiner Abteilung für Lebensgrundlagen und Bauen, erklärt: "Es gibt alte Pläne, die aber der neue Stadtrat, der seit zweieinhalb Jahren im Amt ist, noch gar nicht kennt." Zehren gibt den vorläufigen Zeitplan vor, wonach bis März 2007 das Prüfverfahren abgeschlossen sein soll. Er erklärt: "Darin wird geklärt, was alles für ein einen Verkauf des Busbahnhofes als Teilfläche des Bahnareals zu beachten ist, beispielsweise unterirdische Kabel. Erst dann kann ein Kaufpreis ermittelt werden." Einen endgültigen Verkauf des Busbahnhofs vor 2009 sieht Zehren als unrealistisch an, "weil man nicht alles gleichzeitig kann". Schwartz stellt klar, dass "die Stadt großen Wert darauf legt, dass das Areal endlich aufgewertet wird". Außerdem solle die Unterführung in den Kasselburger Weg weitergebaut werden. Zehren kontert: "Die Unterführung können wir gar nicht verkaufen, weil wir sonst nicht mehr auf unsere Gleise kommen." Er sieht bei der Finanzierung der Umgestaltung die Stadt in der Pflicht: "Von Gerolstein muss die Initiative kommen, damit das Land aktiv wird, denn die Finanzierung hängt von den Mitteln ab, die über das so genannte Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, kurz GVFG, mitgetragen werden müssen." Es könne nur zu einem "ordentlichen" Ergebnis und einer wirklichen Aufwertung kommen, wenn ein Gemeinschaftsprojekt von Land, Bahn und Stadt entstände. "Dafür heute einen Umsetzungstermin zu nennen, ist definitiv zu früh", meint Zehren. Schwartz antwortet: "Es ist ja ein Millionen-Projekt. Wenn das wirklich 2010 realisiert würde, könnten wir eine Feder in die Luft blasen." Das historische Bahnhofsgebäude, das 1870 aus rotem Sandstein erbaut wurde, stehe momentan nicht zur Disposition - weder von Seiten der Stadt noch von Seiten der Bahn. Doch damit nicht genug. Im TV-Gespräch kritisieren Schwartz und Jansen die Unterhaltung des Bahnhofgeländes. Unisono sagen sie: "Wir haben zig Mal bei der Bahn vorgesprochen, dass die Unterhaltung ordentlich gemacht werden muss. Die Stolper- und Schmutzecken am Bahnhof sind ja der erste Eindruck, den Bahntouristen bei der Ankunft von Gerolstein haben." Erst kürzlich hatte die Stadt den Platz notdürftig reparieren lassen (der TV berichtete.) Diese Kritik lässt Zehren nicht auf sich und seinem Team sitzen. Er kontert: "Wir reparieren das, was kaputt ist. Ansonsten kommt dem Gerolsteiner Bahnhof die gleiche Pflege zu wie allen anderen Bahnhöfen in unserem Beritt. Wir haben Gerolstein bestimmt nicht aufs Abstellgleis geschoben." Außerdem hätten sich die exorbitanten Probleme mit Vandalismus, die vor zwei Jahren in der Brunnenstadt herrschten, gebessert. Zehren schaut zurück: "Leider ließ sich dieses dicke Problem nur dadurch lösen, dass wir die Öffnungszeiten der Wartehalle die dem Schalter anpassten. Was uns schwer gefallen ist, aber geholfen hat."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort