Obere Kyll lässt die Tür offen

Jünkerath/Hillesheim · Kein Ende der Gespräche mit der Verbandsgemeinde Hillesheim: Das hat eine Mehrheit im Rat der VG Obere Kyll am Donnerstag entschieden und damit einen Antrag der SPD abgelehnt. Ob man auch in Hillesheim eine Fusion weiterhin anstrebt, war bis Redaktionsschluss nicht klar.

Jünkerath/Hillesheim. Eine Liebeshochzeit war es nie. Nun brauen sich auch über der Vernunftehe zwischen den Verbandsgemeinden Obere Kyll und Hillesheim dunkle Wolken zusammen. In der Oberen Kyll will man aber auf jeden Fall noch weiter mit den Nachbarn verhandeln. Ein Antrag der SPD-Fraktion, die Gespräche abzubrechen, findet im VG-Rat keine Mehrheit.
Besonders der Brief der neun Ortsbürgermeister aus der VG Hillesheim hatte den SPD-Vorsitzenden Ewald Hansen auf die Palme gebracht.
Kommunal Reform


"Da werden Forderungen gestellt, die aus unserer Sicht nicht akzeptabel sind", sagt Hansen. In den Verhandlungen werde die Obere Kyll über den Tisch gezogen, es drohe "ein Ausverkauf", wenn wichtige Infrastruktur wie Frei- und Hallenbad geschlossen werden müssten. "Das können wir so nicht hinnehmen."
Unterstützer findet der SPD-Antrag auch bei Ratsmitgliedern aus den Reihen der Freien Wähler: "Wir kommen mit Hillesheim auf keinen grünen Zweig", sagt Georg Lentz. Stattdessen sollte man wieder mit der VG Prüm verhandeln. "Das ist ein starker Partner."
Doch die Mehrheit ist anderer Ansicht. Edi Schell (CDU) warnt davor, die Verhandlungen kurz vor Schluss abzubrechen: "Wir sind ja nicht im Kindergarten." Vielmehr müsse man das endgültige Ergebnis abwarten, dann erst könne man eine Entscheidung treffen. "Wir sollten jetzt nicht die Tür zuschlagen", sagt Martin Schulz (Grüne). Am Ende müsse ein Ergebnis herauskommen, das für die Bürger der Oberen Kyll positiv sei. Die Verhandlungen sollten aber zunächst fortgesetzt werden. "Der Rat wird entscheiden, wenn die Ergebnisse vorliegen", sagt der FWG-Vorsitzende Lothar Schun. Ein Ausstieg zum aktuellen Zeitpunkt sei nicht im Sinne der Oberen Kyll. Er äußerte auch Verständnis für die Ortsbürgermeister der Nachbarkommune. Wäre man in ihrer Lage, würde man eine Umlageerhöhung auch kritisch sehen. Selbst die SPD steht nicht geschlossen hinter ihrem Antrag. Er werde nicht zustimmen, sagt Norbert Bischof (SPD). "Wir sind mit den Verhandlungen nicht am Ende."
Doch ob die Verhandlungsangebote überhaupt noch auf offene Ohren stoßen, war zur Stunde überhaupt noch nicht klar. In einer gleichzeitigen Sitzung kam der VG-Rat Hillesheim bis Redaktionsschluss zu keinem Ergebnis.