Gesundheit Digitale Lösungen für die medizinische Versorgung auf dem Land

Daun · Viel diskutiert wird darüber, wie die ärztliche und pflegerischen Versorgung für die Bevölkerung auch auf dem Land sichergestellt werden kann. Welche Rolle dabei eine regionale telemedizinische Vernetzung spielen könnte.

 Telemedizin wird in der ärztlichen Versorgung immer stärker eingesetzt.

Telemedizin wird in der ärztlichen Versorgung immer stärker eingesetzt.

Foto: dpa/Jan Woitas

Forscher gehen von einem tiefgreifenden, technischen Wandel der medizinischen Versorgung aus. Ein Baustein dabei: die Telemedizin.  Vor diesem Hintergrund hat der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun, Thomas Scheppe, gemeinsam mit dem InnoNet HealthEconomy (Verein der Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz) die Online-Veranstaltung zum Thema „Regionale telemedizinische Vernetzung“ organisiert.

„Digitalisierung geht jeden an“, sagt der Bürgermeister. „Wir brauchen besonders in ländlichen Strukturen eine Sicherstellung der medizinischen und pflegerischen Versorgungen für unsere Bürgerinnen und Bürger. Es ist oft zu weit, für einen Kontrolltermin einer Nachuntersuchung nach Daun oder Trier zu fahren, daher braucht es digitale Lösungen“.

Präsentiert wurden digitale Lösungen des telemedizinischen Netzwerks der MedEcon Telemedizin GmbH, wozu 590 Einrichtungen in Deutschland gehören, unter anderem die Universitätsmedizin Mainz. Die CompuGroup aus Koblenz stellte digitale Kommunikationsplattformen vor, die mehr als nur eine Videosprechstunde sind. Der „digitale Arztbesuch“ für Ärzte und Patienten wurde mit seinen Vor- und Nachteilen präsentiert.

„Wir müssen Medizin vernetzter denken. Die künftigen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen erfordern neue Ansätze und digitale Lösungen“, erklärte Julia Opstals von der Firma Allm EMEA GmbH, die die Kommunikationsplattform Join für medizinische Fachkräfte vorstellte.

Die digitale Vernetzung rund um Patienten hat die m.Doc GmbH im Blick. Deren Vertreter Peter Salathe erläuterte: „Die digitale Begleitung vor, während und nach dem Klinikaufenthalt erleichtert die Vorbereitung, die Therapie und den Übergang in Reha, Pflege und die weitere Versorgung.“ Alle Beteiligten würden entlastet, sowohl die Patienten als auch die Mitarbeitenden im Krankenhaus. „Wir wollen unseren Patienten ersparen, eine einfache Strecke von 80 Kilometern für ein Zwölf-Minuten-Aufklärungsgespräch zurückzulegen – damit dann am Folgetag die eigentliche Aufnahme erfolgen kann.“

Transparenz und die Möglichkeiten der Digitalisierung sichtbar zu machen, war einer Pressemitteilung der VG zufolge Ziel und Diskussionsgrundlage der Veranstaltung. „Eine effiziente Patientenversorgung, bei der jeder Eifelerin beziehungsweise jedem Eifeler die gesetzlich vorgeschriebene Erreichbarkeit eines Augenarztes in einer halben Stunde mit maximal vier Wochen Wartezeit gewährleistet werden kann, ist nur bei einer freundlichen und kollegialen Vernetzung der Augenärzte möglich – bei der auch Telemedizin eine Rolle spielt“, meinte der aus Daun stammende Professor Martin Wenzel, leitender Augenarzt der Augenklinik Petrisberg in Trier. Eine Folgeveranstaltung wird im Herbst 2022 stattfinden.

(sts)
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