Ooser Nachwuchs muss noch ein wenig mehr Geduld aufbringen

Gerolstein-Oos · Das Gemeindehaus in Oos bekommt eine neue Heizung, vermutlich eine Gasheizung. Das hat der Bauausschuss der Stadt Gerolstein beschlossen. Wann diese allerdings eingebaut und wann danach mit dem Umbau der alten Lehrerwohnung zum vielfach gewünschten Jugendraum begonnen wird, ist noch unklar.

Gerolstein-Oos. "Es hätte so schön gepasst, aber mittlerweile schwindet bei mir die Hoffnung, dass es noch klappt", sagt Horst Lodde, Ortsvorsteher von Gerolstein-Oos. Damit spielt er auf die Wunschvorstellung im 190 Einwohner zählenden Stadtteil an, den Jugendraum zur Dorfkirmes am 13. September dieses Jahres einweihen zu können.
Dann ist es "genau zwei Jahre her, dass die Kinder dem TV beim Dorffototermin ihren Wunsch nach einem Jugendraum geäußert haben, wodurch richtig was ins Rollen kam". Diese Woche hat nun der Bauausschuss der Stadt Gerolstein nach zuvor vielen Beratungen einem Ortstermin und Ausarbeitungen mehrheitlich beschlossen, dass die alte Nachtspeicherheizung des Gemeindehauses durch eine moderne Heizung ersetzt wird. Die soll dann auch die ehemalige Lehrerwohnung im hinteren Gebäudeteil beheizen, die zu zwei Räumen für die Jugend umgebaut werden soll.
Im Etat der Stadt sind für eine neue Heizungsanlage und die Erneuerung der Elektroverteilung 18 000 Euro eingestellt, davon werden 15 000 Euro für die Heizung veranschlagt. Zuvor soll aber ein Energiegutachter eingeschaltet werden, der ebenfalls Vorschläge zu Beheizung und Dämmung des Hauses machen soll. So wollte es der Ausschuss auf Antrag der SPD.
Die Sache mit dem Energieberater hält Lodde, der für die Grünen im Stadtrat sitzt, für verzichtbar. "Dadurch wird die Sache, die sich nun schon recht lange hinzieht, weiter unnötig verzögert." Denn: Ob eine 20- oder 24-Kilowatt starke Heizung eingebaut wird, sei letztlich egal. Erstens regeln sie sich von selbst, zweitens macht das in der Anschaffung nur wenige Hundert Euro Unterschied aus. Und die Forderung des Bauausschusses, die Ooser mögen in Eigenleistung das Dach dämmen - falls der Energieberater dies auch vorschlägt - sei kein Problem. "Falls das Material gestellt wird, können wir darüber reden. Aber dafür einen Gutachter beauftragen?" fragt Lodde. Er sieht die Verhältnismäßigkeit nicht mehr so ganz gewahrt: "Millionenprojekte werden in Gerolstein recht flott durchgewunken, aber um so eine kleine Heizung wird ein Riesenwirbel gemacht."
Grundsätzlich aber freue er sich, dass nun an die Auftragsvergabe einer neuen Heizung gedacht und in Verwaltung und Ausschuss eine Gasheizung favorisiert werde. Die Ooser sind schon lange dafür - vor allem weil für eine Pelletheizung samt Bunker kein Platz sei. So ganz will der Ortsvorsteher den Wunschtermin 13. September aber noch immer nicht fallen lassen. Wenn nun alles schnell gehe, der Energieberater rasch zu einem Ergebnis komme und dann auch Ausschreibung, Auftragsvergabe und Einbau bis zu den Sommerferien erledigt seien, könne der Termin eventuell noch eingehalten werden. Der Ortsvorsteher sagt: "Kinder, Eltern und weitere freiwillige Helfer warten nur darauf, anpacken zu können." mh

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