Ortsmitte Neroth mindestens bis Weihnachten gesperrt

Neroth · Bewährungsprobe fürs Dorf: In Neroth ist mit dem Kernstück der Hauptstraßensanierung begonnen worden. Dabei wird auch das Bett des Rothenbachs neu unter der Erde verlegt. Die Sperrung des Ortskerns für den Verkehr dauert mindestens bis Weihnachten - eventuell gar bis zum Frühjahr 2012.

Neroth. "Bis jetzt hat die Sanierung gut geklappt. Die Firma hat ordentlich gearbeitet, von den Anwohnern gab es keine Beschwerden." Mit diesen Worten zieht Neroths Ortsbürgermeister Egon Schommers Zwischenbilanz zur Sanierung der L 27 durchs Dorf auf einer Länge von 1,1 Kilometern. Sie hat im März dieses Jahres begonnen und soll bis Herbst 2012 dauern.
Fünf Jahre haben die Nerother auf den Ausbau ihrer Hauptstraße gewartet. Und Schommers fügt hinzu: "Mal sehen, wie es jetzt in der Ortsmitte wird, wo ja einige Geschäfte liegen." Metzger, Sparkasse, Hotel, Café, Restaurant, KFZ-Werkstatt sowie in unmittelbarer Nachbarschaft auch Lebensmittelladen und Friseur.
Mit dem gut 300 Meter langen Abschnitt zwischen der Abzweigung nach Neunkirchen und der Gaststätte Zur Neroburg wurde das Kernstück in Angriff genommen. Dafür wurde die Ortsmitte für den Verkehr gesperrt, eine Umleitung entlang der Grundschule eingerichtet, die Bushaltestelle in der Ortsmitte verlegt. Und das wird nach Auskunft von Thomas Gröhsges, Polier der Firma Michels aus Hillesheim, "mindestens bis Mitte Dezember" so bleiben. Bei schlechtem Wetter wird die Sperrung laut Gröhsges möglicherweise gar bis zum Frühjahr 2012 dauern. Und danach geht es an das letzte Teilstück bis zum Ortsausgang in Richtung Kirchweiler. Bis Herbst 2012 soll das Gesamtprojekt abgeschlossen sein.
Hauptgrund für die aktuelle Sperrung ist, dass der Rothenbach in diesem Bereich innerhalb großer Rohre auf einer Länge von 80 Metern unter der Erde verläuft - und unter der Straße durchgeführt wird. Dafür wird zum einen die alte Betonleitung durch neue Gussrohre mit einem Durchmesser von einem Meter ersetzt, zum anderen der Bach neu verlegt. Gröhsges sagt: "Anstatt einer Leitung verlegen wir nun zwei Rohre nebeneinander. Zudem werden die neuen Rohre tiefer gelegt: auf rund 1,50 Meter statt nur noch 80 Zentimetern. Das ist besser für die Straße und für die Leitung."
Die Arbeiten könnten sich nach Ansicht der Bauarbeiter noch als problematisch erweisen - zumindest wenn es stark regnet. Doch dann würden eben mehr Pumpen eingesetzt, sagt Gröhsges. Schon jetzt ist eine leistungsstarke Pumpe im Dauereinsatz, um das Wasser aus dem Areal abzutransportieren. Ansonsten wäre das Ausbaggern der Rohrtrasse ein noch matschigeres Unterfangen.
Neben der Bachverrohrrung steht in diesem Teilabschnitt der Ausbau der Straße samt Bürgersteigen auf beiden Seiten, neuen Leitungen und eventuell Hausanschlüssen sowie einer neuen Straßenbeleuchtung auf dem Plan. Der Kanal hingegen wird nicht erneuert.
Gröhsges hofft, dass es dabei nicht zu solchen Überraschungen wie in den ersten beiden Teilabschnitten vom Ortseingang aus Richtung Oberstadtfeld bis zur Abzweigung nach Neunkirchen kommt. Er sagt: "Dort mussten wir teilweise auf der gesamten Straßenbreite bis zu einer Tiefe von 2,20 Metern auskoffern und den Boden austauschen, da er nicht standhaft war. Das hält natürlich auf." Zwei bis drei Wochen hätten er und seine Mannen dadurch verloren.
Dennoch ist die Laune gut. Gröhsges sagt: "Die Anwohner haben nicht nur Verständnis, wir werden hier auch bestens verpflegt. Auf solch einer Baustelle arbeitet man gerne."
Video zum Thema unter www.volksfreund.de/videos
Rund 1,3 Millionen Euro wird laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein der Ausbau der L 27 in Neroth auf rund 1,1 Kilometer Länge kosten. Davon übernimmt das Land knapp 700 000 Euro, die restlichen 600 000 Euro werden zwischen den VG-Werken und der Gemeinde aufgeteilt, wobei mit einem höheren Anteil für die Gemeinde zu rechnen ist. mh

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