So schwer wie in diesem Jahr ist es mir aber noch nie gefallen. Mag auch daran liegen, dass bei mir aber auch überhaupt keine Weihnachtsstimmung aufgekommen ist. Die Schneeschaufel, vorschriftsmäßig Anfang November vom Speicher in die Garage transportiert, steht von Spinnweben überzogen in der Ecke. Dafür ist das Gras im Garten so lang, dass es sich lohnen würde, den Rasenmäher rauszuholen. Kurzum: Ich fühle mich wie vor Ostern, nicht wie vor Weihnachten. Außerdem: Was schenkt man der Frau? Den Kindern? Den Eltern? Den Schwiegereltern? usw., usw. Wäre ich beispielsweise ein guter Freund von Peter Rauen, kein Problem: Er bekäme eine CD mit den Hits der Neuen Deutschen Welle, insbesondere "Ich geb Gas, ich will Spaß". Für ein Mätti Stein könnte ich mir eine Coverversion eines Eagles-Hits mit dem Titel "Hotel Augustina" vorstellen. Für Heike Bohn? Klar, den Buch-Klassiker "Allein unter Männern: Na und?" Wäre Karl-Heinz Schwartz mein Freund, bekäme er ein praktisches Handbuch (oder gleich einen Bausatz): "Leichenhalle selbst gebaut". Für Gordon Schnieder wäre es auch einfach: "Landrat leicht gemacht". Musikalisch würde ich Werner Klöckner (kleine Gabe vorab für ihn: eine Jahresration Nikotin-Kaugummi) und Wolfgang Jenssen mit "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht" beglücken, jetzt wo sie wieder vereint unter einem Dach leben. Für Astrid Schmitt wäre geeignet: "Anleitung zum Ungücklichsein. Warum mein Chef mich nicht befördert hat, und wie ich damit umgehe". Ach ja, wie viel einfacher wäre es doch, wenn ich mit unseren Vorzeigepolitikern verwandt wäre, aber man kann es sich ja nicht aussuchen. So, jetzt muss ich aber los, die letzten Geschenke holen. Ihnen, liebe Leser, wünsche ich ein frohes Fest!