Paradies für Badenixen und Wasserratten

VULKANEIFEL. Badenixen tummeln sich in Scharen in Freibädern und an den Maaren in der Vulkaneifel. Dank der Juli-Sonne übersteigt die Zahl der Badegäste schon jetzt die des Vorjahres bei weitem.

"2003 hatten wir einen Ausnahme-Sommer. An die Besucherzahlen von damals kommen wir wohl nicht ran", prognostiziert Peter Seifert für die Badesaison 2006 im Freibad in Kelberg. Dennoch ist Seifert - wie alle anderen Sprecher der (Natur)-Freibäder der Region - bisher zufrieden mit dem Sommer. Wegen der vielen Sonnenstunden in der Ferienzeit war die Liegewiese im Kelberger Schwimmbad stets gut belegt: rund 18 000 Besucher, darunter viele Urlauber, hat das Wetter hierher gelockt. "Natürlich hoffen wir, dass der Sommer uns noch viele schöne Tage beschert, denn je mehr Eintrittskarten verkauft werde, um so besser fürs Bad", sagt Seifert mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit des Schwimmbad-Betriebs. Über mehr Schwimmfreunde denn je freut sich Kerstin Eppers von der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg mbH, die seit dem 1. Juli das Bad in Gerolstein führt. Hier haben sich im tropischen Juli 2006 vier mal so viele Badegäste wie im gleichen Monat des Vorjahrs in die Fluten gestürzt. Viele Besucher sind neugierig auf das frisch renovierte Freibad. Seit der Wiedereröffnung vor rund fünf Wochen können sich Kinder und Jugendliche im Spaßbecken mit Rutsche, Massagesäule und Luftsprudel austoben. Das Kinderbecken bietet mit Flusslandschaft und einer Wasserfontäne mehr Badespaß, das Sportbecken ist mit einer Massagebucht ausgestattet worden. Nur die Eintrittspreise im Gerolsteiner Bad sind noch die gleichen wie vorher. Neben den Freibädern sind bei Sommerwetter natürlich auch die Maare ein Publikumsmagnet. Das Gemündener Maar hat bereits 30 Prozent mehr Gäste zu verbuchen als 2005. In der Badeanstalt am Schalkenmehrener Maar liegt die Besucherzahl sogar doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Durch das Engagement Jugendlicher konnte in Schalkenmehren der Familien-Service verbessert werden: Das Kleinkinderbecken ist nun mit weichen Gummimatten ausgelegt, ein Sonnensegel spendet Schatten beim Plantschen. Nach der Hitzewelle im Juli kühlt das Wasser der Eifeler Naturfreibäder nicht so schnell wieder ab. Im Pulvermaar konnte eine Woche nach der ersten heißen Phase in den frühen Morgenstunden noch eine Wohlfühl-Temperatur von 25 Grad gemessen werden. Caroline Schenk von der Tourist-Information Gillenfeld weiß, was die Badegäste am Pulvermaar besonders schätzen: "Das Maarwasser, mit dem wir auch das Nichtschwimmer-Becken füllen, hat Trinkwasserqualität. Das hat zwar den Nachteil, das unsere Männer jeden Morgen das Becken schrubben müssen, aber wir benötigen kein Chlor, um das Wasser aufzubereiten." Ein weiterer Vorteil der Maare: Auch wenn an heißen Tagen massenhafter Andrang herrscht, ist in den Vulkanseen genug Platz für jeden, der seine Bahnen ziehen oder einfach nur entspannen möchte. Für Familien mit kleinen Kindern bietet auch das Freibad in Manderscheid eine Alternative zu den Maaren. "Am Wochenende kommen viele Eltern gern mit ihren Kindern hierher, weil man das Gelände gut überblicken kann", erklärt Helmut Lescher, Schwimmmeister im Manderscheider Bad. Das Meerfelder Maar, wo es zwar keine Badeanstalt gibt, das Baden aber erlaubt ist, wird ebenfalls gern zur Erfrischung an Sommertagen genutzt.

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