Parkplatzproblem schnell gelöst

Bilanz der ersten Woche: Der Zustand an der Baustelle Bahnhofstraße ist noch gewöhnungsbedürftig. Einige Fahrer übersehen oder ignorieren die Sperrschilder und bleiben stecken. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Die Parksituation hat sich entspannt.

 Mit einem Bagger reißen Bauarbeiter in der Bahnhofstraße Teile der Asphaltdecke auf. TV-Foto: Tobias Thieme

Mit einem Bagger reißen Bauarbeiter in der Bahnhofstraße Teile der Asphaltdecke auf. TV-Foto: Tobias Thieme

Daun. "Vorgestern war kaum Kundschaft da. Insgesamt 90 Prozent weniger Kunden - das Geschäft ist nahe bei null." Gerold Bretthauer ist schon wenige Tage nach Beginn der Bauarbeiten in der Dauner Bahnhofstraße bedient. Sein Geschäft - Bretthauer verkauft Jagdwaffen und Angelgerät - liegt in dem für den Verkehr gesperrten Teilbauabschnitt zwischen Lieserbrücke und Bäckerei Thul/Arensbergstraße. Vor allem die Laufkundschaft, die etwa Angelköder kauft, bleibe aus. "Und kein Mensch möchte seine Jagdwaffe im Futteral durch die Stadt tragen, bevor er sie zu mir bringt", sagt Bretthauer.

Schräg gegenüber von seinem Geschäft liegt die Bäckerei Thul. Sie kann noch angefahren werden, Auswirkungen sind aber schon zu spüren. "Meine Befürchtungen sind wahr geworden, bis zu 70 Prozent weniger Umsatz werde ich wohl machen", sagt Hans-Joachim Thul.

Mit der ausbleibenden Kundschaft habe er gerechnet: "Die Leute nehmen ungern große Umwege in Kauf." Hoffnung setzt er in seine Filiale an der Leopoldstraße: "Es ist gut, dass wir in der Innenstadt noch ein zweites Standbein haben."

In der gegenüberliegenden Tierhandlung Fressnapf wagt Stefanie Ochs noch keine Prognose. "Ob die Umsätze zurückgehen, kann man wohl erst in ein paar Wochen sagen. Mal schauen, wie es aussieht, wenn direkt vor unserer Haustür weitergemacht wird", sagt Ochs.

Dass in der Bahnhofstraße auf dem ersten Teilstück gebaut wird, scheint sich noch nicht bei allen Autofahrern herumgesprochen zu haben. Stefanie Ochs hat in den ersten Tagen beobachtet, dass immer wieder Fahrer die Absperrung ignorieren und dann mit ihren Autos stecken bleiben.

Gewöhnungsbedürftig ist auch noch die provisorische Zufahrt von der L 46 zum Bereich Bahnhofstraße, die nun genutzt werden kann.

Sie ist eigens gebaut worden, damit die angrenzenden Gewerbebetriebe während der geschätzten rund neun Monate Bauzeit mit diversen Vollsperrungen stets erreichbar sind.

Die Befürchtung, wegen der Zufahrt, die zum Krankenhausparkplatz und zum Hit-Markt führt, würden viele Parkplätze wegfallen, hat sich nicht bewahrheitet. Denn entlang der Zufahrt sind Stellflächen eingerichtet worden. "Es werden noch ein paar Flächen hergerichtet, so dass am Ende ähnlich viele Parkplätze zur Verfügung stehen wie zuvor", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen.

Jenssen sieht keine Alternative

 Gerüstet für die nächsten Sperrungen: Der Hit-Markt und Vergölst sind jetzt über die neue Zufahrt erreichbar. TV-Foto: Stephan Sartoris

Gerüstet für die nächsten Sperrungen: Der Hit-Markt und Vergölst sind jetzt über die neue Zufahrt erreichbar. TV-Foto: Stephan Sartoris



Er hat Verständnis für die Sorgen der Betriebe, dass unter der Großbaustelle das Geschäft leiden könnte, nur sieht er keine Alternative. Jenssen: "Ich denke, es ist alles bedacht worden, damit die Auswirkungen möglichst gering bleiben. Auch deshalb haben wir uns ja für den Bau der provisorischen Zufahrt entschieden. Aber gewisse Einschränkungen sind bei einer Baumaßnahme dieser Größenordnung unvermeidlich."

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