Pavillon ade – Willkommen im Kaufhaus

GEROLSTEIN. Raus aus den dunklen Ecken, rein ins Getümmel: Das ehemalige Kaufhaus Hutter in der Stadtmitte wird die neue Zentrale der Tourist- und Wirtschaftsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land. Der Grund: Viele Gäste fanden den abgelegenen Tourist-Pavillon zwischen Brunnenplatz und Rathaus nicht.

Die Entscheidung über den neuen Standort der Zentrale der Tourist- und Wirtschaftsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land ist gefallen: Das Kaufhaus "Hutter" machte vor dem ehemaligen Hotel "Kaiserhof" und dem Bahnhof das Rennen. Damit nehmen die Planungen nach fünf Jahren konkrete Züge an. Bereits im Jahr 2000 hatte die damalige TW-Chefin Irmgard Dunkel im Rahmen eines EU-Projekts an einem Standort in der Innenstadt gearbeitet. Als Matthias Pauly (CDU) Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein wurde, wurde die "TW generalüberarbeitet" (Zitat: Geschäftsführer Hans-Peter Böffgen). Seit Herbst 2002 war ein neuer Standort wieder eines der TW-Themen mit höchster Priorität. Die Aufteilung des elfköpfigen Teams auf die Tourist-Info im Quellpavillon und drei Etagen im Rathaus war nicht ideal. Außerdem fanden Touristen kaum den abgelegenen Pavillon.Mietvertrag noch nicht unter Dach und Fach

"Wir werden die Qualität und das Angebot unserer Arbeit deutlich verbessern", verspricht TW-Chef Böffgen. In der Hauptsaison wird die neue TW-Zentrale werktags von 9 bis 18 Uhr sowie am Wochenende sechs Stunden geöffnet sein. Außerdem sollen eine Theaterkasse, ein großer Shop für "Eifel"-Produkte und Souvenirs, eine Gepäckaufbewahrung sowie eine Kinderspiel- und Leseecke angeboten werden. Böffgen preist weitere Vorzüge an: "Bisher konnte am Schalter nur eine Beraterin arbeiten. Künftig werden drei Plätze zur Verfügung stehen." Allerdings erst ab April 2006. Dann ist Umzugstermin. "Wir wollen zum deutschen Wandertag im Juli 2006 perfekt eingerichtet sein", sagt Böffgen. Allerdings wird die neue TW-Zentrale von der Fußgängerzone aus nicht unmittelbar zugänglich sein, sondern nur über den Aufzug. Böffgen: "Wir wollten von der Brunnenstraße aus direkt erreichbar sein und trotzdem einen Anschluss zur Innenstadt haben." Rechts (von der Rückfront aus gesehen) wird ebenerdig die Tourist-Info entstehen und links (jetzt noch überdachte Autostellplätze) ein Laden. Böffgen: "Da soll ein Fahrradgeschäft rein, das teilweise auch von uns mitbetreut wird. Einen Interessenten gibt es schon." Zwischen Laden und Tourist-Info sollen öffentliche Toiletten eingerichtet werden - "wenn die Stadt das so will", wie Hausbesitzer Heinz Weber von der Firma Bautec sagt. Im ersten Geschoss werden die Büros für die TW-Mitarbeiter entstehen. In die Etagen darüber werden die Geschäfte Blaumeiser-Schuhe und Blaumeiser-Herrenmode umsiedeln. Weber verspricht eine "attraktive Fassadenumgestaltung". Eine Auflockerung der tristen Rückfront forderten bisher alle Stadtplaner bei "Belebungskonzepten für den Flecken". Weber will die Fassade "mit Edelstahl, Glas und Sandstein total umgestalten". Auch die Seite an der Fußgängerzone soll verschönert werden. Das Vordach komme weg, und die Schaufensterfront würde auf den modernsten Stand gebracht. Bis April 2006 wird die Zeit knapp. Noch ist kein Bauantrag gestellt, geschweige denn liegt eine Baugenehmigung vor. Weber: "Wir müssen richtig Gas geben, denn vor dem Winter müssen die neuen Fassaden fertig sein." Allerdings ist der Zehn-Jahres-Mietvertrag mit der TW auch noch nicht unter Dach und Fach. Böffgen: "Wir müssen noch Details zur Gestaltung des Umfelds wie Parkplätze und Zufahrten abklären. Am 27. Juni haben wir deshalb eine außerordentliche TW-Beiratssitzung." Würde aus irgendwelchen Gründen der Vertragsabschluss scheitern, habe sich die TW den "Kaiserhof" als Alternative offen gehalten. Böffgen verbindet mit dem Umzug in die Innenstadt auch Forderungen: "Mehr als 20 000 Gäste waren 2004 im Quellpavillon. Damit sind wir ein Frequenzbringer. Aber wer davon profitieren will, muss selbst was dafür tun." Der Quellpavillon wird derweil zum Geo-Info-Zentrum umgestaltet, ohne Personal. Geo-Filme in mehreren Sprachen sowie Geo-Routen sollen auf Monitoren gezeigt werden. Per Mausklick sollen die Routen auch ausgedruckt werden. Bei allen Führungen wird der Pavillon Ausgangspunkt sein, und auch der Mineralwasser-Ausschank bleibt.

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