Penny-Absage bringt Aldi ins Spiel

Unterhalb des Dauner Bahnhofs wird es kein Einkaufszentrum geben: Der Discounter Penny, der zum Rewe-Konzern gehört, hat der Stadt Daun mitgeteilt, dass kein Interesse mehr an einer Ansiedelung in der Kreisstadt besteht. Möglicher neuer Interessent ist Aldi.

Daun. Nun muss Hans-Dieter Wilhelm, Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun, seine Ankündigung doch nicht in die Tat umsetzen: das unter dem Namen "Fachmarktzentrum Leywies" firmierende Projekt mit rechtlichen Mitteln zu verhindern. Juristische Auseinandersetzungen sind nicht mehr nötig, denn das Vorhaben, ein Einkaufszentrum unterhalb des Bahnhofs zu bauen, ist "beerdigt" worden. Der Discounter Penny (gehört zum Rewe-Konzern), hat der Stadt Daun offiziell mitgeteilt, kein Interesse mehr am Standort in der Kreisstadt zu haben. "Ein strittiges Thema ist damit vom Tisch", erklärte Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (SPD) auf Anfrage des TV. Er hatte für das Projekt viel Kritik vor allem aus den Reihen der GVV-Mitglieder einstecken müssen. Erleichterung beim GVV-Vorsitzenden Wilhelm: "Nicht nur ich bin ich froh, dass das Projekt nicht realisiert wird, sondern vor allem unsere Mitglieder. Sie haben die Gefahr gesehen, dass die intakte Innenstadt ausbluten würde durch dieses Vorhaben."

Anfang 2006 hatte der Stadtrat grundsätzlich der Neu-Ansiedelung eines Penny-Markts auf dem Gelände zwischen Umgehungsstraße und Bahnhof zugestimmt. Konkreter wurde das Vorhaben Ende 2006, als ein Vertreter des Planungsbüros "P1 Projektentwicklung" aus Hachenburg (Westerwald) dessen Vorstellungen erläuterte. Die Planungen liefen an, unterschiedliche Varianten wurden entwickelt, klar war aber auch, dass es nicht bei einem Penny-Markt allein bleiben würde. So wurde im Frühjahr dieses Jahres mitgeteilt, dass außer Penny die Unternehmen Deichmann (Schuhe), Rossmann (Drogerie), Takko (Textil), Ernstings Family (Textil) sowie NKD (Textil) Interesse an einer Ansiedelung angemeldet hätten. Wilhelm: "Mit Penny allein, der ja schon Jahre in Daun vertreten war, hätten wir leben können, nicht aber mit dieser Vielzahl anderer Firmen." Der GVV-Vorsitzende hält es für nicht ausgeschlossen, dass seine Andeutungen, das Projekt juristisch zu Fall zu bringen, "gefruchtet" haben: "Vielleicht ist dem Investor auch deswegen die Lust vergangen."

Penny hat sich verabschiedet, damit kommt ein Discounter ins Spiel, der schon lange einen neuen Standort in Daun sucht: Aldi. Dessen Plan, sich am Hotzendrees - gegenüber der Fläche, wo Penny hinwollte - anzusiedeln, war im vergangenen Jahr auf wenig Gegenliebe gestoßen (der TV berichtete). Nach Mitteilung des Stadtbürgermeisters ist Aldi informiert worden, dass das Grundstück unterhalb des Bahnhofs wieder frei ist. "Dort will man das prüfen und sich bei uns melden, ob Interesse besteht oder nicht", berichtete Jenssen.

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