"Perspektiven sind nicht rosig"

Von unserer Mitarbeiterin ANGELIKA KOCH DAUN. Die letzten Wochen für die Firma Solo, die mehr als ein Jahr lang als Dauner Kleinmotoren- und Maschinenbau GmbH (DKM) firmierte, sind angebrochen. Die Aussichten für die von einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft übernommenen Arbeiter sind nicht rosig. Für die Immobilie gibt es keine konkreten Anfragen. Die Prognose von Alfred Esslinger, Prokurist der Dauner Firma Solo, klingt nicht viel versprechend. Eine neue betriebliche Nutzung der Immobilie ist nach seiner Auskunft derzeit nicht in Sicht. Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen kann sich einen Abriss und eine Umwidmung in ein Wohngebiet vorstellen - jedoch nur als letzte Option. Würde ein Investor gefunden, wäre ein Indoor-Freizeitzentrum mehr im Sinne der Stadt. Dieses Vorhaben entspräche der Empfehlung rheinland-pfälzischer Tourismus-Fachleute, mehr Schlechtwetterangebote zu machen. Tristesse herrscht jedoch nicht nur bei der Frage der weiteren Nutzung des Geländes. Nach Auskunft der Contractus GmbH aus Köln, die mit der Qualifizierung und mit der Stellensuche für die ehemaligen Solo-Arbeitnehmer beauftragt ist, sind kurz vor dem definitiven Beginn der Arbeitslosigkeit erst zwei der ursprünglich 36 Arbeitnehmer in neue Jobs vermittelt. Bis Ende Juli wurde die Belegschaft durch interne Jobrotationen weitergebildet, derzeit läuft die Endphase der externen Qualifizierung im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Wittlich, wo unter anderem EDV-Kenntnisse, Schweißtechnik und Fräs- sowie -Drehfertigkeiten vermittelt werden. "Das Problem in diesem Fall ist das hohe Durchschnittsalter der Belegschaft, das je nach ausgeübter Tätigkeit für ein weiteres Berufsleben durchaus hinderlich sein kann", schildert Dauns Arbeitsagenturleiter Franz Donkers die Lage. Ein Teil der Arbeitnehmer habe Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, vor allem, wenn sie Flexibilität und die Bereitschaft zur Zeitarbeit zeigten. Schließlich sei das Metall verarbeitende Gewerbe traditionell im Kreis stark vertreten. "Wichtig ist es, realistische Lohnvorstellungen zu entwickeln und auch Initiativbewerbungen loszuschicken", mahnt er. Da die Solo-Mitarbeiter durch ihre Einbindung in den baden-württembergischen Tarifvertrag vergleichsweise viel verdient hätten, sei möglicherweise in einigen Fällen die Mentalität entstanden, länger auf eine lukrativere Tätigkeit zu warten. "Rosig sind die Perspektiven in keiner Weise", sagt Donkers. Er warnt jedoch vor einer übertriebenen Angst vor "Hartz IV”: "Wegen des verfassungsrechtlichen Vertrauensschutzes von 25 Monaten treten die neuen Maßnahmen erst ab 1. Februar 2006 tatsächlich in Kraft." Geschäftsführer: Sanierung war nicht möglich Derweil geben sich die meisten vom beruflichen Aus bedrohten ehemaligen Mitarbeiter bedeckt, was ihre Zukunftsaussichten angeht. Gelöst ist die Arbeitsplatzfrage für Wilfried Häp, der schon im April eine neue Anstellung fand. "Ich habe mich kurz nach Bekanntwerden der DKM-Schließung von mir aus beworben, und es hat geklappt", ist er froh über den Erfolg seiner frühzeitigen Initiative. "Abwarten funktioniert nicht." Abwarten können habe auch er als Geschäftsführer nicht, begründet DKM-Chef Wolfgang Elsen die umstrittene Schließung des Werks, die nach seiner Einschätzung symptomatisch ist für die angespannte Lage im Metall verarbeitenden Gewerbe der Region. Ursprünglich war er mit dem Ziel der Sanierung angetreten: Mit neuen Geschäftsfeldern, modernerem Maschinenpark und reduzierter Belegschaft habe er das ausgegliederte Dauner Werk der schwäbischen Solo in "wirtschaftliches Fahrwasser" bringen wollen. Da die in den Jahren 2002 und 2003 von Insolvenz bedrohten Sindelfinger jedoch nicht für die vertraglich vereinbarten Aufträge gesorgt hätten, seien die Bedingungen dafür nicht zu erfüllen gewesen. Prokurist Alfred Esslinger bestätigt: "Das Scheitern lag allein an der allgemein schwierigen Marktsituation."

Die Prognose von Alfred Esslinger, Prokurist der Dauner Firma Solo, klingt nicht viel versprechend. Eine neue betriebliche Nutzung der Immobilie ist nach seiner Auskunft derzeit nicht in Sicht. Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen kann sich einen Abriss und eine Umwidmung in ein Wohngebiet vorstellen - jedoch nur als letzte Option. Würde ein Investor gefunden, wäre ein Indoor-Freizeitzentrum mehr im Sinne der Stadt. Dieses Vorhaben entspräche der Empfehlung rheinland-pfälzischer Tourismus-Fachleute, mehr Schlechtwetterangebote zu machen. Tristesse herrscht jedoch nicht nur bei der Frage der weiteren Nutzung des Geländes. Nach Auskunft der Contractus GmbH aus Köln, die mit der Qualifizierung und mit der Stellensuche für die ehemaligen Solo-Arbeitnehmer beauftragt ist, sind kurz vor dem definitiven Beginn der Arbeitslosigkeit erst zwei der ursprünglich 36 Arbeitnehmer in neue Jobs vermittelt. Bis Ende Juli wurde die Belegschaft durch interne Jobrotationen weitergebildet, derzeit läuft die Endphase der externen Qualifizierung im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Wittlich, wo unter anderem EDV-Kenntnisse, Schweißtechnik und Fräs- sowie -Drehfertigkeiten vermittelt werden. "Das Problem in diesem Fall ist das hohe Durchschnittsalter der Belegschaft, das je nach ausgeübter Tätigkeit für ein weiteres Berufsleben durchaus hinderlich sein kann", schildert Dauns Arbeitsagenturleiter Franz Donkers die Lage. Ein Teil der Arbeitnehmer habe Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, vor allem, wenn sie Flexibilität und die Bereitschaft zur Zeitarbeit zeigten. Schließlich sei das Metall verarbeitende Gewerbe traditionell im Kreis stark vertreten. "Wichtig ist es, realistische Lohnvorstellungen zu entwickeln und auch Initiativbewerbungen loszuschicken", mahnt er. Da die Solo-Mitarbeiter durch ihre Einbindung in den baden-württembergischen Tarifvertrag vergleichsweise viel verdient hätten, sei möglicherweise in einigen Fällen die Mentalität entstanden, länger auf eine lukrativere Tätigkeit zu warten. "Rosig sind die Perspektiven in keiner Weise", sagt Donkers. Er warnt jedoch vor einer übertriebenen Angst vor "Hartz IV”: "Wegen des verfassungsrechtlichen Vertrauensschutzes von 25 Monaten treten die neuen Maßnahmen erst ab 1. Februar 2006 tatsächlich in Kraft."Geschäftsführer: Sanierung war nicht möglich

Derweil geben sich die meisten vom beruflichen Aus bedrohten ehemaligen Mitarbeiter bedeckt, was ihre Zukunftsaussichten angeht. Gelöst ist die Arbeitsplatzfrage für Wilfried Häp, der schon im April eine neue Anstellung fand. "Ich habe mich kurz nach Bekanntwerden der DKM-Schließung von mir aus beworben, und es hat geklappt", ist er froh über den Erfolg seiner frühzeitigen Initiative. "Abwarten funktioniert nicht." Abwarten können habe auch er als Geschäftsführer nicht, begründet DKM-Chef Wolfgang Elsen die umstrittene Schließung des Werks, die nach seiner Einschätzung symptomatisch ist für die angespannte Lage im Metall verarbeitenden Gewerbe der Region. Ursprünglich war er mit dem Ziel der Sanierung angetreten: Mit neuen Geschäftsfeldern, modernerem Maschinenpark und reduzierter Belegschaft habe er das ausgegliederte Dauner Werk der schwäbischen Solo in "wirtschaftliches Fahrwasser" bringen wollen. Da die in den Jahren 2002 und 2003 von Insolvenz bedrohten Sindelfinger jedoch nicht für die vertraglich vereinbarten Aufträge gesorgt hätten, seien die Bedingungen dafür nicht zu erfüllen gewesen. Prokurist Alfred Esslinger bestätigt: "Das Scheitern lag allein an der allgemein schwierigen Marktsituation."

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