Pfeifen brauchen neue Dichtungsringe

DAUN. (bb) Dekanatskantor Hubert Blaum spielte auf Initiative des Rotary Clubs vor etwa 100 Besuchern ein Benefizkonzert auf der Wilbrand-Orgel. Damit erklang die Orgel für Monate zum letzten Mal, denn sie wird nun zerlegt und renoviert.

Kaum zu glauben, dass diese Orgel eine schlimme Krankheit ausbrütet und dass nach ihrem Neubau vor erst 16 Jahren nun ein Kraftakt auf die Kirchengemeinde zukommt. Gemeint ist die Finanzierung einer unabwendbaren Renovierung. "Es hat damals keiner geschlampt", versichert Wilhelm Seggewiß vom Rotary Club Daun, der zu dem Benefizkonzert zugunsten der Orgel-Renovierung eingeladen hatte. Niemand habe vorhersehen können, dass ein hochgepriesener Kunststoff, mit dem die Windzufuhr zu jeder der fast 2000 Pfeifen abgedichtet wurde, brüchig und bröselig werden und sich auflösen könne. Nun muss die gesamte Orgel zerlegt, alle Dichtungsringe müssen erneuert werden. Die Orgel hat 29 Register mit fast 2000 Pfeifen, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal. Sie war am 4. Advent 1987 eingeweiht worden. Seither hat sie sich bei der Liedbegleitung in den Gottesdiensten und hin und wieder auch als Konzertinstrument in der Nikolauskirche bewährt. Nach Expertenmeinung ist die Erneuerung der Dichtungsringe unumgänglich. Werde nicht Hand angelegt, würde bald die Tonqualität leiden und die Orgel möglicherweise sogar ausfallen. Davon konnte beim Konzert allerdings noch keine Rede sein. Klug hatte Dekanatskantor Hubert Blaum die Konzertliteratur ausgewählt und das einstündige Programm zusammengestellt. Mit großem Einfühlungsvermögen spielte er unter anderem weltlichen Formen wie Präludium, Fuge und Sonate von Johann Sebastian Bach. Vom Geist der Romantik geprägt sind die Kompositionen des jungen Felix Mendelssohn-Bartholdy; Blaum spielte die Sonate über den Choral "Vater unser im Himmelreich" mit melancholischem Ausdruck. "Am besten spielt man ihn in einer Kathedrale," meinte Hubert Blaum mit dem Blick auf den dritten ausgewählten Komponisten, Eugéne Gigout, einen französischen Romantiker. Dessen "Grand Choeur Dialogué" ließ er brillant erklingen - wie zum Beweis, dass die Orgel in der St. Nikolaus-Kirche sich nicht nur hervorragend für sehr leise, sondern auch für sehr laute Stücke eignet. Die Mitglieder des Rotary Club tragen selbst zur Finanzierung der Orgelsanierung bei. Und der Erlös des Konzerts kommt ihr zugute. Zudem können Spenden zweckgebunden auf das Konto des Clubs eingezahlt werden: Rotary Daun Gemeindienst, Konto 1034704, Volksbank Eifel Mitte Hillesheim, BLZ 58691500, Stichwort Orgel; Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt.

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