Pflaster auf dem Gehweg, Asphalt auf der Fahrbahn

Gerolstein · Die Bagger sind angerückt: Nach Jahren des Wartens ist nun mit dem Ausbau der Mühlenstraße und der Straße Am Stadtturm in Gerolstein begonnen worden. Bis Ende Oktober werden die Straßen dafür voraussichtlich gesperrt.

Pflaster auf dem Gehweg, Asphalt auf der Fahrbahn
Foto: (e_gero )

Gerolstein. Weiterer Mosaikstein der Altstadt-Sanierung in Gerolstein: Nach dem Ausbau des Altstadtparkplatzes und der Sanierung des Alten Rathauses wird nun die Erneuerung Mühlenstraße und der Straße Am Stadtturm in Angriff genommen. Ein Vorhaben, das bereits seit Jahren auf der städtischen Agenda steht.
Den Auftrag dazu hatte der Bauausschuss der Stadt bereits Ende Mai vergeben: Den Zuschlag erhielt die Firma Gotthard Lehnen aus Wittlich-Dorf, die mit ihrem Angebot von knapp 220 000 Euro günstigste von vier Bieterinnen war.
Die ist jetzt mit einer Kolonne sowie Bagger, Walze und LKWs angerückt, hat die Straße gesperrt und die Arbeit aufgenommen. Auf dem oberen Teilstück ist bereits der komplette alte Straßenbelag entfernt worden. "Das Natursteinpflaster haben wir gesammelt, da es zur Wiederverwendung auf den Bauhof der Stadt kommt, die Betonpflastersteine, die größtenteils kaputt waren, kommen auf die Deponie", erklärt Polier Dietmar Dziendziel von der Firma Gotthard Lehnen.
Auf der gesamten Länge wird die Straße rund 60 Zentimeter tief ausgebaggert und neu aufgebaut. Stellenweise müssten der Kanal und die Wasserleitungen ausgetauscht werden, das hätten Voruntersuchungen ergeben, sagt Dziendziel. Während für die Kanalerneuerung deutlich tiefer ausgeschachtet werden müsse, würde dort, wo nur neue Wasserleitungen zu verlegen seien, zunächst einmal der komplette neue Untergrund aus Lavagestein eingebaut. "Anschließend ziehen wir mit dem Minibagger kleine Gräben und verlegen neue Leitungen. Das geht viel schneller", sagt der Polier, der gerade auf dem Viehmarkt in Hillesheim deutlich schneller fertig wurde als geplant. Gemäß dem Motto: Erst das Grobe, dann das Feine.Mauer muss überprüft werden


Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten in Gerolstein erledigt sein. "Falls nicht noch etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt", betont Dziendziel. Das könnten beispielsweise Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sein, da die Straße laut historischen Berichten stark bombardiert wurde. Aber davon geht der Polier nicht aus, denn "die Straße wurde nach dem Krieg ja schon einmal ausgebaut, sodass dann schon etwas gefunden worden wäre". Für Überraschungen könnte vielmehr die untere der beiden Stützmauern sorgen, die anders als die obere noch nicht saniert worden ist. Der Vorarbeiter sagt: "Wir werden mal den Kopf der Mauer, also die obere Schicht wegstemmen und dann schon sehen, ob sie noch standfest ist." Falls nicht, muss sie entfernt, neu eingeschalt und betoniert werden. Und das kostet Zeit und Geld. Aber davon wird bislang nicht ausgegangen. Ein neues Geländer wird aber auf jeden Fall installiert.
Ansonsten sehe er bislang keine großen Schwierigkeiten bei der Baustelle, meint der Polier, setzt sich auf die Walze und verdichtet das Lavagestein, das Baggerfahrer Jürgen Schauster gerade mit dem großen Löffel gleichmäßig verteilt hat.
Geplant ist ein Ausbau wie in der Hauptstraße: in der gleichen Art und mit dem gleichen Material. So wird der bislang aus Pflastersteinen bestehende Straßenbelag durch eine Asphalt-Fahrbahn ersetzt. Talseitig ist ein durch einen Bordstein abgesetzter Gehweg vorgesehen, der gepflastert wird. Darüber hinaus bekommt auch die einmündende Straße Am Stadtturm eine neue Asphaltdeckschicht.
Entgegen früherer Planung wird darauf verzichtet, den angrenzenden Treppenaufgang zur Hauptstraße zu erneuern und den Platz des Brunnens ("Kump") zu rekonstruieren. Die schon einmal diskutierte Idee, auch Gegenverkehr zuzulassen, ist ebenfalls vom Tisch - aus Kostengründen und wegen der engen Bebauung.Extra

Den Auftrag für den Ausbau der Mühlenstraße und der Straße Am Stadtturm in Gerolstein hat die Firma Gotthard Lehnen aus Wittlich-Dorf zum Angebotspreis von knapp 220 000 Euro erhalten. Das Land bezuschusst das Vorhaben mit knapp 34 000 Euro, der Anteil für den Kanalausbau in Höhe von fast 34 000 Euro übernehmen die Verbandsgemeindewerke. Den Großteil der Kosten tragen die Bürger der Stadt über den wiederkehrenden Beitrag. mh

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