Pitter

Mein lieber Mann, war das knapp: Wie mir einer meiner Informanten - falls Sie es noch nicht gewusst haben: Ich verfüge über ein flächendeckendes Netz von auskunftsfreudigen Menschen im ganzen Kreis - berichtet, ist nur mit Mühe ein gravierender Schaden für die deutsch-britischen Beziehungen vermieden worden. Es wurde mir zugetragen, dass der Dauner Stadtbürgermeister in sein Grußwort bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Austausches zwischen dem TuS Daun und dem Methodist Youth Club Aylesbury einen - sagen wir mal - kleinen Schlenker eingebaut hatte.

Was nicht tragisch gewesen wäre, hätte er nicht ein ganz sensibles Thema aufgegriffen: das englische Essen. Dessen Wertschätzung kommt international gaaanz knapp hinter der französischen Küche, böse Zungen behaupten gar, auf der geschätzten britischen Insel gebe es nach fish and chips nur noch wenig Genießbares. Und wenn es so wäre: Muss man das offen sagen? Wohl wissend, dass der Brite an sich das völlig anders wahrnimmt. Aber understatement war noch nie die Stärke des scheidenden Stadtbürgermeisters. Danke, Goddi Willems: Er hat die Worte von Wolfgang Jenssen sehr frei in die Formulierung "excellent food" übersetzt, der deutsche Botschafter wurde am Sonntag nicht ins Außenministerium in London einbestellt, alles ist gut! So was wird nicht mehr passieren, wenn ein leibhaftiger (und dann ehemaliger) Oberst in der Stadt Daun das Regiment übernimmt. Der kennt sich doch bestimmt bestenes aus mit internationaler Etikette.

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