Pitter

Sie wissen, wie begeistert ich bin, wenn ich Post bekomme. Von Anita aus K.

oder von den zwei rüstigen Damen aus Daun (übrigens lange nichts mehr gehört von denen). Allergisch reagiere ich hingegen auf Anbiederungs-Schreiben an meinen Schatz. Zur näheren Erläuterung: Walburga ist gemeint. Besonders negativ aufgefallen ist dabei ein gewisser Josef A. aus H. (Altkreis Prüm). Anderthalb Jahre hat er sich mühsam zurückgehalten, aber jetzt hat er sich wieder schamlos an Walburga rangewanzt. Herr A., ich weiß, dass Sie halbwegs der Mundart mächtig sind (wenigstens etwas!), deshalb schleudere ich Ihnen entgegen: Su net! Josef A. schreibt: "Liebe Walburga! Ich mache mir große Sorgen um Ihren Mann. Da ich mit ihm beruflich einige Berührungspunkte habe (ich hätte diese lieber mit Ihnen), fällt mir bei ihm eine merkliche Veränderung auf. Er fragt in vielen Punkten öfters nach; er verliert Unterlagen; er ist einfach nicht mehr der Kerl wie noch vor einigen Jahren. Er sollte seinen Lebenswandel radikal ändern. Seine in der Eifel bekannte Vorliebe für Stubbis sollte er drastisch einschränken. Anstatt in jeder freien Minute mit dem Motorrad und seinen (Sauf-)Kumpels auf der Gass zu liegen, sollte er sich mehr seinem Alter entsprechend verhalten. Sollte er Bedarf an Literatur haben, empfehle ich als Einstieg die Apothekenumschau." Ist das an Dreistig- und Frechheit überhaupt noch zu überbieten? Zumal er noch Mutmaßungen über Walburgas Kochkünste und meinem Körperumfang angestellt hat, die (für ihn) so peinlich sind, dass ich Ihnen das ersparen möchte. Wie tief kann man nur sinken, Herr A.? Schämen Sie sich für nix mehr? Wir werden das jetzt ein für alle Mal klären. Von wegen Berührungspunkte: Können Sie haben! Wohin darf ich denn treten? Gerne auch reichlich! Und nun mal ganz formal: Sie haben mir einen satisfaktionsfähigen Tort angetan. Ich fordere Sie hiermit deshalb zum Duell. Sie dürfen die Waffe wählen (bestimmt nimmt er Büroklammern oder Wattebäusche). Wahrscheinlich hat er die Buxe jetzt schon voll. Sie entgehen mir nicht, Herr Weichei! Diese und weitere Kolumnen finden Sie im Internet unter www.volksfreund.de/kolumne

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