Pitter

Um das Jahr 1850 lebten in Daun 628, in Gillenfeld 653, in Mehren 712, in Gerolstein 777 und in Hillesheim 898 Menschen. Damals ging es den Eiflern verdammt schlecht, weshalb viele von ihnen auswanderten.

Wohl um das Elend etwas erträglicher zu gestalten, gründeten die zurückgebliebenen Dauner einen Männergesangverein. Frauen hatten sich in jenen Zeiten aus allem rauszuhalten. Seinerzeit verspürte der König, Friedrich Wilhelm IV., keine Lust, seine darbenden Untertanen im "preußischen Sibirien" zu besuchen. Doch die Dauner wollten unbedingt mal einen König sehen. So wählten sie den Bohnenkönig im Männergesangverein. Nebenbei gefragt: Warum wurde Anfang des 19. Jahrhunderts Daun Kreisstadt und nicht Gerolstein oder Hillesheim? Inzwischen können sich die Gerolsteiner das mit der Kreisstadt abschminken, nicht aber die Hillesheimer. Vielleicht lässt sich das dort über die kommende Verwaltungsreform machen, eine Bohn-Königin haben sie bereits. Walburga hält die Wahlmethode über die in einem Stück Kuchen verborgene Bohne für überlegenswert. So ließe sich zum Beispiel der Bürgermeister der neu geplanten Großverbandsgemeinde um Gerolstein herum wählen und vielleicht auch der neue KSK-Vorstandsvorsitzende. Kohelet, Prophet und König, zitierte bereits im Alten Testament: "Alles hat seine Stunde und eine Zeit (ist bestimmt) für jedes Vorhaben unter dem Himmel (…). Eine Zeit, zu weinen, und eine Zeit, zu lachen; eine Zeit, zu klagen, und eine Zeit, zu tanzen. Eine Zeit, Steine zu werfen, und eine Zeit, Steine zu sammeln. Eine Zeit, zu umarmen, und eine Zeit, der Umarmung sich zu enthalten …". Das hätte keiner schöner ausdrücken können, auch nicht Euer Diese und weitere TV-Kolumnen im Internet: www.volksfreund.de/kolumne

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