Pitter

Die Jagdhornbläser waren im Jagdjahr 2012/13 gut ausgelastet. Im Vulkaneifelkreis bot sich 3 600 Mal die Gelegenheit, mit dem Signal "Sau tot" ein erlegtes Wildschwein zu verblasen inklusive des Erlebens von waidmännischem Brimborium.

Die armen Schweine! Oft gewaltsam aus Dickung und Suhle getrieben, ließen sie ihr wildes Leben vornehmlich für den Bauernverband. Wenn, wie der TV am 30. September berichtete, die 3600 erlegten Schwarzkittel etwa 40 Prozent des Bestandes waren, hätten ungefähr 9000 Wildschweine ihr schönes, aufregendes und weitgehend unbemerktes Dasein in unserem Kreis verbracht. Sozusagen mitten unter uns, und so viele! Ein Schwein fiel auf 6,7 Einwohner. Anders dargestellt: Vor dem Massenabschuss 2012/13 liefen mit circa 9000 im Vulkaneifelkreis mehr Schwarzkittel herum als Menschen in den Verbandsgemeinden Hillesheim oder Obere Kyll. Mit den verbleibenden 5400 leben in unseren Wiesen und Wäldern einige Schweine mehr als Einwohner in der Kernstadt Gerolstein. Während sich der Gerolsteiner zumindest ab und zu in der Öffentlichkeit sehen lässt, kommen uns Schwarzkittel höchst selten vor die Augen. Bekanntlich neigen letztere dazu, in der Natur auch größere Schäden zu hinterlassen, in dieser Hinsicht sind die Gerolsteiner bisher eher unauffällig geblieben. Eine andere Frage treibt Walburga um: "Wo ist das wohl annähernd 100 000 kg (= grob gerechnet 30 kg/Schwein) schwere Wildbret geblieben, immerhin stehen jedem Kreisbewohner etwa 1,6 kg zu?" An ein Wildschweinragout denkt Diese und weitere Kolumnen im Internet unter www.volksfreund.de/kolumnen

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