Pitzen nimmt Platz auf dem Chefsessel

Daun · Die Entscheidung ist gefallen: Die Kreissparkasse Vulkaneifel wird ab 1. Januar 2013 offiziell von Dietmar Pitzen geführt. Er ist seit August Mitglied des Vorstands. Sein Vorstandskollege Helmut Sicken hat sich nicht um den Posten beworben.

 Glückwunsch für den künftigen Vorstandsvorsitzenden: Dietmar Pitzen (Mitte) nimmt die Gratulationen der Verwaltungsratsvorsitzenden Astrid Schmitt und von Helmut Sicken entgegen. TV-Foto: Stephan Sartoris

Glückwunsch für den künftigen Vorstandsvorsitzenden: Dietmar Pitzen (Mitte) nimmt die Gratulationen der Verwaltungsratsvorsitzenden Astrid Schmitt und von Helmut Sicken entgegen. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. "Der Verwaltungsrat hat sich sehr gefreut, dass sich nur eines der beiden Vorstandsmitglieder um den Posten als Vorsitzender zur Wahl gestellt hat. Ein Dank geht an Helmut Sicken, dass er sich zurückgehalten hat", berichtete die Vorsitzende des Verwaltungsrats der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel, Astrid Schmitt, vom Verlauf der Wahl in der Sitzung des Aufsichtsgremiums der Bank am Freitag. Die Freude ist verständlich, denn nach einem Jahr mit mehr Negativschlagzeilen als der KSK lieb sein konnten, brauchte keiner mehr eine Kampfabstimmung. Das wussten natürlich auch die beiden Vorstandsmitglieder Dietmar Pitzen und Helmut Sicken. Und auch deshalb entschieden sie unter sich und "einvernehmlich", wie beide betonten, wer den Chefsessel ab 1. Januar besetzt. Es wird Dietmar Pitzen sein, der 41 Jahre alt ist, aus Bodenbach stammt und in Daun-Pützborn wohnt, und der seit August mit an der Spitze der Bank steht. Der KSK-Verwaltungsrat hat ihn am Freitag mit 13 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung gewählt. "Ein klares, starkes Votum", stellte die Verwaltungsratsvorsitzende fest.
Ein Jahr ist es her, seit der Verwaltungsrat der KSK überraschend und ohne Nennung von Gründen den Vertrag des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Dieter Grau nicht verlängert hatte. Danach kam es zu heftigen politischen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf Landrat Heinz Onnertz vom Posten des Verwaltungsratsvorsitzenden zurückgetreten war. Die erste Kreisbeigeordnete Astrid Schmitt aus Kirchweiler übernahm das Amt, aber das Ende ihrer "Dienstzeit" ist bereits absehbar: Der künftige Landrat Heinz-Peter Thiel wird den Posten mit seinem Amtsantritt am 1. April übernehmen.
Rein juristisch war Dietmar Pitzen in der Frage des Spitzenpostens im Vorteil gewesen, denn er hatte sich ausdrücklich auf den Posten des Vorsitzenden des Vorstands beworben. Allerdings war er, nachdem die Auswahl aus 27 Bewerbungen auf ihn gefallen war, bislang "einfaches" Vorstandsmitglied. Der Grund: Bis zum Auslaufen seines Vertrags Ende 2012 hat Dieter Grau - obwohl schon Anfang des Jahres beurlaubt - dieses Amt noch inne. Und es konnte auch nicht doppelt vergeben werden.
"Hier ging es nicht um juristische Erwägungen, das war für mich kein Kriterium", erklärte Pitzen. Er hob mehrfach die gute Zusammenarbeit mit Helmut Sicken hervorhob: "Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein, unsere Arbeit ist vom Teamgedanken geprägt, im Alltagsgeschäft sind unsere Bereiche ohnehin von gleichem Gewicht." Sicken (55) selbst, der als Auszubildender bei der damals noch KSK Daun angefangen hat, sagte: "Ich fühle mich wohl und bin an der richtigen Stelle. Deshalb war es auch kein Problem für mich, dem Verwaltungsrat die Entscheidung leicht zu machen und nicht zu kandidieren."Extra

Die Kreissparkasse hat im Privatkunden-Bereich einen Marktanteil von 51 Prozent im Kreis Vulkaneifel. Die Bank hat mehr als 30 000 Kunden, ist mit 15 Filialen und Automaten präsent und hat etwas mehr als 200 Beschäftigte. Die Bilanz-Summe des vergangenen Jahres belief sich auf 771,2 Millionen Euro. Sie unterstützt zahlreiche Veranstaltungen, zum Beispiel das Eifel-Literatur-Festival und das Krimifestival Tatort Eifel, das 2013 wieder ansteht. Finanzielle Unterstützung gibt es auch für die Musikschule im Landkreis Vulkaneifel. Engagiert ist die Bank auch beim Jugendtaxi, mit dem seit einigen Jahren eine erschwingliche Hin- und Rückfahrt von Jugendlichen zu Veranstaltungen im Kreis geboten wird. Der Kreis Vulkaneifel ist dem Entschuldungsfonds des Landes beigetreten. Dafür muss er in den kommenden 15 Jahren jährlich 767 000 Euro Eigenanteil aufbringen. Die Hauptlast davon trägt die KSK mit jährlich 500 000 Euro. sts

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