Platz zum Toben, Platz zum Ruhen

Für 295 000 Euro wird der Kindergarten in Birresborn in diesem Jahr an- und umgebaut. Grund ist der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige ab August 2010 sowie für Einjährige ab 2013.

Gerolstein/Birresborn. (mh) Während bei einigen Einrichtungen im Gerolsteiner Land wegen des künftigen Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für Kleinkinder nur Zwischenwände herausgebrochen oder gezogen werden müssen, stehen andernorts erhebliche Investitionen an. Das gilt vor allem für die Kindergärten in Gerolstein, Pelm und Birresborn.

Im letztgenannten Kindergarten soll es nun, nachdem die beteiligten Ortsgemeinden Birresborn, Kopp, Salm und Mürlenbach der 295 000 Euro teuren Investition zugestimmt haben, rasch gehen: "Wir planen mit dem Baustart ab Sommer und rechnen mit der Fertigstellung noch in diesem Jahr", sagt Hans-Josef Hunz, Büroleiter im Gerolsteiner Rathaus und zuständig für die Kindergarten-Projekte. Seine Zuversicht schöpft er daraus, dass eine "Holzständer-Bauweise" geplant sei. Die gehe fix, da die Teile vorgefertigt würden.

Geplant ist, dass zu den vorhandenen vier Gruppenräumen, dem Personal-, dem Mehrzweckraum und den Sanitärräumen zwei zusätzliche Spielzimmer, ein Multifunktionsraum (als Spiel- und Speiseraum) sowie speziell für die Zweijährigen ein Schlafraum samt angrenzendem Wickelzimmer und Dusche geschaffen werden sollen.

Zudem werden die beiden kleinen Personalräume zu einem großen Besprechungsraum umgebaut, und für die Kindergartenleitung wird erstmals ein eigenes Büro errichtet. Darüber hinaus soll der Kellerraum, der schon jetzt hin und wieder genutzt wird, trocken gelegt und zum Werkraum ausgebaut werden.

Ein Gruppenraum wird flexibel gehalten



Der Umbau im Erdgeschoss ist so geplant, dass im vierten Gruppenraum per Zwischenwand eines der neuen Spielzimmer geschaffen wird. Gehen die Kinderzahlen weiter zurück, wird der Gruppenraum komplett zum großen Spielzimmer umfunktioniert. Hunz erläutert: "In Birresborn haben wir derzeit drei Gruppen zu je 25 Kindern und eine kleinere Gruppe zu 15 Kindern, die in dem kleineren Raum untergebracht ist."

Um den künftigen Raumbedarf zu decken, wird nicht nur umgebaut, sondern es kommen auch Anbauten hinzu. Zudem werden im Außenbereich Terrassen geschaffen, um die Betreuung oder ein Frühstück bei gutem Wetter auch nach draußen verlagern zu können. Weiterhin soll auf der Sonnenseite ein fest installierter Vorbau samt einer Lamellen-Konstruktion geschaffen werden, damit die Sonne die Gruppenräume, die sehr große Fenster haben, nicht mehr so stark aufheizen kann.

Apropos heizen: Die Ölheizung wird nach Auskunft von Hunz nicht erneuert, "da sie technisch noch in Ordnung" sei. Zudem sagte er auf TV-Nachfrage, dass eine energetische Sanierung des Gebäudes sowie der Einsatz regenerativer Energiequellen nicht in Betracht gezogen wurden. Hunz: "Es ging nur darum, den Raumbedarf zu decken, um dem Rechtsanspruch gerecht zu werden."

Zu den Gesamtkosten in Höhe von 295 000 Euro werden Zuschüsse vom Land und vom Kreis über 108 000 Euro erwartet. Den verbleibenden Rest in Höhe von 187 000 Euro teilen sich die Gemeinden untereinander auf. Die Anteile entsprechen den Kinderzahlen der vergangenen fünf Jahre aus den einzelnen Ortsgemeinden. Somit übernimmt Birresborn rund 99 000 Euro (53 Prozent), Mürlenbach 57 000 Euro (31 Prozent), Salm 27 000 Euro (14 Prozent) und Kopp 4000 Euro (2 Prozent).

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