Neue Chefin mit Eifeler Wurzeln Die Polizeiinspektion Daun wird erstmals von einer Frau geleitet

Daun · Wachablösung bei der Polizeiinspektion Daun: Heike Steinmann tritt die Nachfolge von Alfred Haas an. Er ist nach acht Jahren an der Spitze der Inspektion in den Ruhestand verabschiedet worden.

 Sie ist die neue Leiterin der Polizeiinspektion Daun: Heike Steinmann. Foto: Stephan Sartoris

Sie ist die neue Leiterin der Polizeiinspektion Daun: Heike Steinmann. Foto: Stephan Sartoris

Foto: TV/Stephan Sartoris

 Eins hat sie mit ihrem Vorgänger schon mal gemeinsam: die Leidenschaft fürs Motorradfahren.  Die Rede ist von Heike Steinmann, seit 1. September Leiterin der Polizeiinspektion (PI) Daun. Sie ist Nachfolgerin von Alfred Haas (60) aus Birresborn, der nach gut acht Jahren an der Spitze der PI in den Ruhestand verabschiedet worden ist.

Das Polizeipräsidium Trier nennt die neue Polizeichefin eine „Pionierin“, weil sie als erste Kriminalbeamtin eine PI im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Wittlich leitet. Pionierin, das klingt, als betrete sie völliges Neuland, aber das ist es die für die 51-Jährige nicht. Nicht, was die Arbeit in einer PI angeht, war sie doch zuletzt drei Jahre stellvertretende Leiterin der Inspektion Bernkastel-Kues.

Und auch geografisch ist ihr Arbeitsfeld kein völliges Neuland, ist sie doch nicht weit entfernt vom Kreis Vulkaneifel aufgewachsen: in Jammelshofen (Verbandsgemeinde Adenau) in der Nähe des Nürburgrings. Zuhause ist sie in Sehlem (Kreis Bernkastel-Wittlich), wo sie mit ihrer Familie lebt.

Steinmann begann ihre Laufbahn 1994 beim Bundeskriminalamt, wo sie als Kriminalkommissarin Erfahrungen sammelte, bevor sie 2000 zur rheinland-pfälzischen Polizei wechselte.

Beim Polizeipräsidium Trier arbeitete sie in verschiedenen Kriminalkommissariaten, unter anderem als Leiterin des Kommissariats für Eigentumsdelikte. 2018 dann der Wechsel in eine PI, wo sie das  ganze Spektrum der Polizeiarbeit kennengelernt hat. Und wie wird man Leiterin der PI Daun? „Ganz klassisch“, erzählt Heike Steinmann. „Indem man sich auf die ausgeschriebene Stelle bewirbt und den Zuschlag bekommt.“

Auch wenn die Vulkaneifel gern als Krimiland vermarktet wird und mit Hillesheim sogar eine „Krimi-Hauptstadt“ hat: Im richtigen (polizeilichen) Leben geht es in der Region alles andere als kriminell zu. „Zum Glück gehen Fiktion und Realität weit auseinander“, sagt die PI-Chefin, „und das darf gern auch so bleiben. Der Zuständigkeitsbereich ist ein sehr friedliche Ecke. Und die Sicherheit der Bürger steht natürlich auch für mich in meiner neuen Funktion an oberster Stelle.“

Heike Steinmann hat Landrätin Julia Gieseking im Rahmen des eines Festakts, bei dem Alfred Haas verabschiedet wurde und seine Nachfolgerin ihre Ernennungsurkunde bekommen hat, schon kennengelernt, nun folgen Antrittsbesuche bei den weiteren kommunalen Kooperationspartnern.

Die Polizeiwache Gerolstein hat sie noch gemeinsam mit Alfred Haas besucht, dessen Arbeit sie sehr schätzt: „Daran will ich gern anknüpfen und auch eine eigene Note einbringen.“

Seit dieser Woche ist sie Chefin von 68 Mitarbeitern (Polizistinnen und Polizisten sowie Zivilbeschäftigte) und will nun nicht nur die Abläufe in der PI noch näher kennenlernen, „sondern auch die Bereiche, die ich noch nicht so gut kenne“.

Und was macht der frischgebackene Rentner Alfred Haas? Laut Polizeipräsidium wird er auch im „Unruhestand“ der sogenannten Blaulichtfamilie treu bleiben, ist er doch weiter in seinem Heimatort Birresborn für die Feuerwehr aktiv. Und als passionierter Motorradfahrer und Karate-Sportler „sieht er einer abwechslungsreichen Zukunft als Pensionär entgegen“.

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