Portal wichtiger als Öffnung

Gerolsteins Gewerbevereinsvorsitzender Heinz Weber, hält nicht mehr die Frage nach der Öffnung der Fußgängerzone für entscheidend, sondern die eines attraktiven Portals der Flaniermeile - am Kaiserhof.

Gerolstein. Die Forderung ist nicht neu, aber noch immer aktuell: Gerolsteins Gewerbevereinsvorsitzender Heinz Weber macht sich weiterhin stark für die Schaffung eines attraktiven Zugangs für die Flaniermeile. Er sagt: "Jedes gute Geschäft investiert viel Geld für ein attraktives Portal, nur wir meinen, wir könnten ohne einen Haupteingang für die Fußgängerzone auskommen. Da muss man sich nicht wundern." Daher fordert er die Stadtspitze auf, das Thema Kaiserhof "richtig anzupacken", denn "bisher ist nie ernsthaft mit den Eigentümern verhandelt worden". Er selbst will das Thema "bei jeder Gelegenheit ansprechen". In der Diskussion war, den Kaiserhof von Seiten der Stadt zu kaufen, ihn abzureißen und einen schmucken und auffälligen Aufgang in die Fußgängerzone zu schaffen. Pläne dazu liegen bereits in der Schublade. Doch allen voran Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) hat bislang abgewiegelt - mit dem Argument: zu teuer. Im Raum stand nach TV-Informationen stets eine Preisvorstellung der Eigentümergemeinschaft von 450 000 Euro für das rund 1000 Quadrat meter große Areal samt dem in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex. Weber sagt überraschend: "Nicht die Frage nach der Öffnung der Fußgängerzone ist kriegsentscheidend, sondern die des Eingangs." Dass der Gewerbeverein in dieser Frage bislang so wenig Gehör von Seiten der Stadtspitze und der Politik erhalten habe, kritisiert er einerseits, andererseits habe sich die Kommunikation zwischen Gewerbetreibenden und politisch Verantwortlichen aber seit vergangenem Jahr bereits "erheblich verbessert". Das vollständige Wortlaut-Interview mit Heinz Weber lesen Sie auf Seite 8. Meinung Verantwortung übernehmen Mit seiner Fokussierung auf das Thema eines attraktiven Eingangs für die Fußgängerzone beweist Gewerbevereinschef Weber einerseits Beharrlichkeit, andererseits lassen seine Aussagen zur Öffnung aufhorchen: Wo bislang absolute Ablehnung stand, äußert er sich nun fast gleichgültig zu diesem Streitthema. Damit dürfte langfristig einer Öffnung nichts mehr im Weg stehen. Ob dadurch die Probleme beseitigt werden, ist aber fraglich. Weber & Co. wiederum müssen sich bei ihrer Kritik an Stadtrat und -spitze fragen lassen, warum sie nicht selbst politische Verantwortung übernommen haben. Bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr hätten sie dazu Gelegenheit. m.huebner@volksfreund.de

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