"Prägnant gesagt: einfach gigantisch"

Drei Tage ADAC-Rallye Eifel sind vorbei. Rund 28 000 Rallyefans sahen hervorragenden Motorsport in der beeindruckenden Landschaft der Vulkaneifel. Mit der erneuten Anerkennung der "Eifel" als Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft kamen auch wieder mehr Zuschauer, um sich das Spektakel der "Quertreiber" anzusehen.

Daun. Die ADAC-Rallye-Eifel ist ihrem guten Ruf wieder einmal gerecht geworden. Von Donnerstag bis Samstag lockte sie rund 28 000 Fans in die Vulkaneifel. "Wenn man es kurz und prägnant ausdrücken soll: Die Rallye war gigantisch. Wir hatten deutlich mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr", freut sich Rallyeleiter Karl Fries.

Hotels und Pensionen verzeichneten volle Betten. "Ich wollte einem Bekannten noch kurz vorher ein Zimmer vermitteln und habe mir die Finger dabei wundtelefoniert. Alle Hotels und Pensionen in der Region sind durch Rallyegäste belegt", erzählte Peter Schlömer, Rallyefahrer und Vorsitzender des Motorsportclubs Daun.

Als vierter von sechs Läufen hatte die ADAC-Rallye Eifel schon einen vorentscheidenden Charakter in der Meisterschaft, den das Duo Hermann Gaßner/Siegi Schrankl auf ihrem Mitsubishi Lancer Evo 9 mit dem Sieg bei der "Eifel" noch festigten. Mit dem Shakedown im motorsportbegeisterten Dörfchen Neichen begann am Donnerstag die ADAC-Eifel-Rallye, und nun schon zum dritten Male lockte das zuschauerfreundliche Ereignis rund 2500 Rallyefans an. Schnell eingerichtete Autowerkstätten in Höfen und Einfahrten für die Rallyeautos und Partystimmung vor Wohnhäusern, so sah es in Neichen am Rallyetag aus.

Das galt auch für Sarmersbach, wo die erste von 13 Wertungsprüfungen (WP), der Rundkurs Hilgerath, mit der Durchfahrt durch den Ort stattfand. Weit über 500 Autos auf Wiesen vor und im Ort - Ausnahmezustand in dem Dorf. Tausende von Besuchern verfolgten die Hatz der DRM-Rallyefahrzeuge und der historischen Rallyeboliden, die driftend um die Kurven jagen, verfolgten bei Gefell, wie die Autos spektakulär über eine Kuppe flogen.

Besonders attraktiv für Besucher in Sarmersbach: In einer Art Insel zwischen der Strecke bot der Sarmersbacher Kartenclub Schwenkbraten, Bratwurst und Getränke sowie musikalische Unterhaltung zur Rallyeparty an. "Die WP Sarmersbach ist klasse und von großer Anziehungskraft. Aus Holland, Belgien, Luxemburg, England und Frankreich sind die Leute gekommen. Und was hier besonders wichtig ist: Die Bevölkerung ist nicht dagegen eingestellt, sondern engagiert sich. Ein dickes Lob dafür den Sarmersbachern", sagt Motorsportfan Hubert Schmidt aus Daun.

Volker Paul, stellvertretender Rallyeleiter, freute sich schon bei der ersten WP über die gute Zuschauerresonanz. "Es kommen Unmengen von Besuchern von überall her. Über 100 Teams für die Rallye und 65 Teilnehmer der Eifel-Historic-Rallyeparty hatten ihre Nennung für das Rallye-Fest rund um Daun abgegeben, um die anspruchsvollen Asphaltprüfungen in der Vulkaneifel zu absolvieren."

Das ließ sich auch der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hendrik Hering nicht entgehen und stattete am Samstag auf Einladung von Landrat Heinz Onnertz der Eifel- Rallye einen Besuch ab. "Ich bin noch nie in einem Rallyefahrzeug mitgefahren, und es ist toll, so etwas erleben zu dürfen", sagte der Minister.

Sein prominenter und erfahrener Pilot am Volant eines Replica Mercedes 500 SLC Safari mit 250 PS war kein geringerer als der zweifache Rallye-Weltmeister Björn Waldegard, der den Minister auch sofort fragte, ob er "fullspeed or medium" fahren sollte.

Hendrik Hering fuhr die WP Wacholderheide Demerath bis nach Wollmerath mit und staunte über die große Resonanz der Rallyefans. "Es ist schon toll: Die Fans sitzen in Bäumen und an allen möglichen Stellen, um die Rallyefahrzeuge zu sehen", berichtet der Minister gutgelaunt nach seinem schnellen Ritt über die Eifelstraßen.

Sport Seite 18

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