Preis-Argument gilt nicht mehr

DAUN. Der Kreis Daun hat zusammen mit den fünf Verbandsgemeinden flächendeckend das so genannte Jugendtaxi eingerichtet. Das Projekt ist zunächst auf die Jahre 2004 und 2005 befristet.

Kaum ein Wochenende, an dem eine traurige Bilanz gezogen werden muss: In den Berichten der ländlichen Polizeiinspektionen stehen fast immer so genannte "Disco-Unfälle", manchmal mit Toten und Schwerverletzten. Um den Jugendlichen eine Alternative zur Fahrt mit dem eigenen Auto oder der Mitfahrt mit einem möglicherweise angetrunkenen Bekannten anzubieten, hat der Kreis zusammen mit den Verbandsgemeinden das so genannte "Jugendtaxi" eingerichtet.Das Projekt ist zunächst auf die Jahre 2004 und 2005 befristet. Jugendliche und junge Erwachsene (bis einschließlich 21 Jahre) erhalten für die nächtliche Heimfahrt im oder in den Kreis Daun ab 22 Uhr einen Zuschuss zu den Taxikosten von zwei Euro pro Person.Die Regelung gilt in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag, in den Nächten vor Feiertagen sowie in der Karnevalszeit von Weiberdonnerstag bis Aschermittwoch.Sechs Unternehmen sind beteiligt

Vorgestellt wurde das Pilotprojekt von Landrat Heinz Onnertz und den Bürgermeistern Werner Klöckner (VG Daun), Matthias Pauly (VG Gerolstein), Werner Arenz (VG Obere Kyll), Karl Häfner (VG Kelberg) und Bürgermeisterin Heike Bohn (VG Hillesheim), die am Dienstag erstmals an der Dienstbesprechung der Verwaltungschefs teilnahm. Onnertz verwies bei der Vorstellung des Jugendtaxis auf die immer noch zu hohe Zahl der Unfälle am Wochenende, an denen junge Menschen beteiligt sind. Alkohol und Drogen, zu hohe Geschwindigkeit und mangelnde Fahrpraxis verursachten vor allem bei jugendlichen Fahranfängern häufig Unfälle. Das Jugendtaxi-Projekt soll einen Beitrag für einen sicheren Heimweg leisten, erklärte der Landrat. Das Argument, Taxi fahren sei für Jugendliche zu teuer, gelte jetzt nicht mehr. Denn würden sich mehrere Jugendliche zusammen schließen, könne der Fahrpreis mit den jeweils zwei Euro je (berechtigter) Person künftig erheblich reduziert werden, sagte Onnertz.Der Landrat dankte der Kreissparkasse Daun, die das Projekt mit einem jährlichen Zuschuss von bis zu 5000 Euro unterstützt, und auch den Taxi- und Mietwagenunternehmen aus dem Kreis, die sich bereit erklärt haben, den Service an den Wochenenden zu gewährleisten. Aus den Reihen der Taxifahrer kam der Hinweis, dass die Spielregeln für die Nutzung des Jugendtaxis bekannter gemacht werden müssten. Den jugendlichen Taxi-Nutzern solle deutlich gemacht werden, dass sie die Vordrucke ausfüllen müssen, mit denen die Unternehmer die Fahrten abrechnen können. Ein Vorschlag an den Kreis: Statt wie bisher nur die Rückfahrt, solle doch auch die Hinfahrt bezuschusst werden. Uli Diederichs, für das Jugendtaxi zuständiger Dezernent bei der Kreisverwaltung, stellte klar, dass nicht erst nach Ablauf von zwei Jahren Bilanz gezogen werde, sondern nach etwa drei Monaten. So könnten Verbesserungsvorschläge schnell in die Konzeption einfließen.

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