Personalmangel beim Roten Kreuz Kommt der Notarzt in der Vulkaneifel rechtzeitig?

Daun/Bernkastel-Wittlich · Geschasste Geschäftsführerin, abgewanderte Mitarbeiter, abgemeldete Rettungswagen – beim Roten Kreuz in der Vulkaneifel hat es massive Probleme gegeben. Für 2019 aber kündigt DRK-Aufsichtsratsvorsitzender Ulf Hangert Verbesserungen an.

 Die Versorgung  durch den Rettungsdienst soll laut Bürgermeister Ulf Hangert sichergestellt sein.

Die Versorgung  durch den Rettungsdienst soll laut Bürgermeister Ulf Hangert sichergestellt sein.

Foto: Fritz-Peter Linden

Wie sieht es aus mit der Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes in den Landkreisen Daun und Bernkastel-Wittlich? Diese Frage stellt sich automatisch nach der Entlassung und Freistellung von Ilse Pazen-Prinz, Geschäftsführerin des DRK-Rettungsdienstes, im Februar 2019.

Denn in diesem Zusammenhang war bekannt geworden, dass der DRK-Kreisverband Trier im Herbst 2018 die zehn Rettungswachen in den beiden betroffenen Landkreisen personell unterstützen musste, damit alle notwendigen Krankenfahrten erledigt werden konnten. Zudem sollen Wagen in Juni und Juli 2018 wegen Personalmangels häufig abgemeldet worden sein. Dazu hätten 2018 fünf langjährige Angestellte des Rettungsdienstes im Bereich der Rettungswache Bernkastel-Kues gekündigt  (der TV berichtete).

Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und Vorsitzender des Aufsichtsrats, wollte diese Sachverhalte seinerzeit nicht detailliert kommentieren. Doch jetzt äußert er sich ausführlich zu den einzelnen Punkten.

„Die Versorgung durch den Rettungsdienst ist im ländlichen Raum weiterhin sichergestellt“, sagt Hangert zur derzeitigen Situation. Die Abmelderate für alle Fahrzeuge habe 2018 bei 1,7 Prozent gelegen und entspreche damit dem Durchschnittswert der Abmeldungen für ganz Rheinland-Pfalz und sei damit nicht auffällig. Die Rahmendienstpläne für das Jahr 2019 seien bereits alle erstellt. Zudem hätten beide Leiter Rettungsdienst schriftlich bestätigt, dass alle Planstellen für das Geschäftsjahr 2019 besetzt seien.  „Daher gehen wir davon aus, dass wir auch während der Urlaubszeit eine hohe Fahrzeugbesetzung sicherstellen können“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Vor einer Krankheitswelle wie im Juni und Juli 2018 sei man allerdings nicht gefeit.

Auch am Standort Bernkastel-Kues, wo nach TV-Informationen 2018 fünf langjährig Beschäftigte gekündigt hatten, seien die Dienstpläne vollständig besetzt. Jedoch stelle der zusätzliche Rettungswagen als Ersatz für die Geburtenhilfe im Krankenhaus Daun ohne zusätzliche Planstellen eine Herausforderung dar, sagt er. Insgesamt sei der zunehmende Fachkräftemangel auch im Rettungsdienst zu spüren, sagt Hangert.

Das DRK EMH werbe deshalb nicht nur in den Medien, sondern ermögliche es auch Quereinsteigern, Fuß zu fassen.  Zudem sei das DRK häufig auf Bildungsmessen vertreten und forciere den Schritt in Schulen, wo die Berufe dargestellt werden. Wie in vielen Bereichen stelle die Politik Vorgaben, an die sich das DRK zu halten habe. Die Umstellung auf Notfallsanitäter, die im Gegensatz zu Rettungssanitätern Medikamente verabreichen dürfen und deshalb drei statt zwei Jahre ausgebildet werden müssen, sei für jede Organisation eine Herausforderung.

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