Profi-Jazzmusiker treten mit Eifeler Musikverein auf

Mehren · Der Musikverein Mehren hat beim Konzert mit "Joe Wulf and the Gentlemen of Swing" in Mehren das Publikum begeistert. Das Konzert war das Ergebnis des Projekts "Die Große Bandparade", das sich Jazzmusik auf Blasinstrumenten widmete und Laien und Profimusiker zusammenführte.

Mehren. Standing Ovations gab es am Ende eines dreistündigen und einzigartigen Konzerts. Der Musikverein (MV) Mehren unter der Leitung des Dirigenten Ralf Bernardy und die "Gentlemen of Swing" von Joe Wulf begeisterten das Publikum in der ausverkauften und mit Lichteffekten hergerichteten Mehrzweckhalle in Mehren. Die "Große Bandparade" lautete das Projekt, bei dem die Wulf-Combo zusammen mit dem Musikverein Stücke einstudiert und dann im Konzert präsentiert.
Zunächst spielte der MV Mehren mehrere Stücke, bevor die "Gentlemen of Swing" die Mehrener Bühne betraten - korrekt gekleidet im Smoking, versteht sich. Die sieben Musiker in der Besetzung Posaune, Trompete, Saxophon, Klarinette, Banjo/Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug sind allesamt Profis. Unter anderem spielte der 66-jährige Bert Thompson aus New York am Kontrabass, "eine Jazzlegende, er hat schon mit Dizzy Gillespie zusammen gespielt", wie Joe Wulf erläuterte. Er hinterließ beim Publikum einen nachhaltigen Eindruck.
Das Septett bot souveränen, präzisen Swing, mitreißenden New-Orleans-Dixie, teilweise nur einen kleinen Schritt vom Funk entfernt. Dazu stimmungsvolle Bluesklassiker wie "Someday you\'ll be sorry" von Louis Armstrong.
"High School Cadets" eröffnete dann den mit Spannung erwarteten dritten Teil des gemeinsamen Konzerts. Im Wechsel spielten Swing-Septett und Musikverein und warfen sich musikalisch die Bälle zu. Die einstudierten Anschlüsse zwischen der kleinen Besetzung auf der Vorbühne und der großen Besetzung dahinter liefen reibungslos. Von den sichtlich gut gelaunten Akteuren des Musikvereins war das gesamte Mehrener Publikum schnell begeistert. "Dem Eifelland die Treue" und "Just a closer walk with thee", ein traditioneller Trauermarsch aus New Orleans, folgten.
Gerade dieses Stück zeigte die Stärken der ungewöhnlichen Musikfusion. Den schleppend-melancholischen Beginn spielten die "Gentlemen" alleine. Dann folgte der für diese Art von Beerdigungsmusik typische abrupte Tempowechsel in eine fröhliche Gangart, jetzt aber unterstützt von dem satten, vor allem bei den Blechbläserregistern strahlenden Sound der Musiker aus Mehren. red

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