Pützborner bevorzugen alte Wäscherei

Daun-Pützborn · Bürgerhaus in der Ortsmitte oder doch im Gewerbegbiet? Rund 50 Pützborner Bürger kamen am Dienstagabend zur Einwohnerversammlung, bei der eine Grobplanung der beiden Konzepte für das künftige Bürgerhaus vorgestellt wurde. Dabei gab es am Ende eine klare Entscheidung der Bürger für die alte Wäscherei im Gewerbegebiet.

 Kritisch begutachten einige Teilnehmer die Pläne für das Bürgerhaus, über dessen Standort die Einwohner bei der Versammlung abstimmen sollten. TV-Foto: Helmut Gassen

Kritisch begutachten einige Teilnehmer die Pläne für das Bürgerhaus, über dessen Standort die Einwohner bei der Versammlung abstimmen sollten. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun-Pützborn. Was Architekt Johannes Pflüger den Bürgern im diesmal ausreichend großen Gemeindesaal vorstellte, waren zwei Konzepte, die zwar beide modern wirkten, aber doch gab es zwischen den beiden große Unterschiede.
Deutlich wurde, dass das bestehende Bürgerhaus am Biberdamm auch nach einem Umbau ein schlechter Kompromiss bleiben würde. Die bestehenden Nachteile wie Parkplatznot und Lärmbelästigungen für die Anwohner und die Zweigeschossigkeit würden erhalten bleiben, während der Saal im Obergeschoss durch einen vorgezogenen Bau vergrößert und ein Aufzug installiert werden müsste.
Anders sieht es in der ehemaligen Wäscherei Küster an der Steinbockstraße aus. "Hier könnte man einen Saal realisieren, der sich auch Saal nennen darf, alles ist ebenerdig angelegt, das Grundstück ist groß, für Erweiterungen ist Platz, das Gebäude hat einfach viel Potenzial", sagte Johannes Pflüger vom Büro Pflüger + Brandl aus Daun. Der Saal in dem Flachdachgebäude würde mit 130 Quadratmetern Fläche ausreichend dimensioniert sein.
Interessant ist, dass die Kosten für den Umbau bei beiden Gebäudevarianten in etwa gleich sind. Beim bestehenden Bürgerhaus würden sie 471 100 Euro betragen, bei der ehemaligen Wäscherei 454 500 Euro.
"Stellt sich bei fast gleichen Kosten überhaupt die Frage der Entscheidung?", fragte Winfried Schäfer. Für die meisten der anwesenden 50 Bürger nicht.
"Für mich gibt es keine Alternative zu einem Bürgerhaus an der Steinbockstraße", sagte Richard Trosdorff, und auch für Dorfbewohner Helmut Ewertz, der direkt am alten Bürgerhaus am Biberdamm wohnt, ist es klar: "Beim bestehenden Bürgerhaus ist die Lärmbelästigung oft ärgerlich, ich bin für die alte Wäscherei als neues Bürgerhaus und ich denke, 90 Prozent der Bürger sind auch dafür."
Bei der Abstimmung als Orientierung bekam Ortsvorsteher Friedhelm Haep von den 50 anwesenden Bürgern bei sechs Enthaltungen ohne eine Stimme für das alte Bürgerhaus eine klare Aussage.
Haep sprach auch schon das Thema Eigenleistung an. "Eine wesentliche Voraussetzung für eine Förderung der Baumaßnahme ist ein nicht unerheblicher Anteil an Eigenleistung". Sollte also das neue Bürgerhaus im Gewerbegebiet entstehen, gäbe es allerdings ein Problem bezüglich der Feuerwehr, die im bestehenden Bürgerhaus Räumlichkeiten hat und für die dann ein neuer Standort geschaffen werden müsste, wenn möglich auch im neuen Bürgerhaus.
"Man sollte beide Maßnahmen miteinander verknüpfen und unbedingt die Verbandsgemeinde mit ins Boot nehmen, sonst haben wir zwei Baustellen", meinte Winfried Schäfer. Am 14. Februar wird jetzt der Ortsbeirat das Thema Bürgerhaus in einer Sitzung erörtern und dem Stadtrat Daun eine Empfehlung für den Standort geben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort