Sonnenbrille und Fahrradhelm sind angesagt. Bei blauem Himmel und Temperaturen um die 30 Grad kommen Radfahrer am Sonntag ordentlich ins Schwitzen. Und zwar nicht auf den üblichen Radwegen, sondern auf der Landesstraße 24, die zwischen Gerolstein-Lissingen und Malberg für Autos und Motorräder dicht ist. An die 7000 Radler und Skater nutzen von 10 bis 18 Uhr die freien Straßen bei Kylltal aktiv.

Familie Mertes aus Birresborn startet direkt von ihrer Haustür aus. Mit fünf Kindern, drei auf eigenen Rädern, zwei im Kindersitz, geht es immer an der Kyll entlang. "Es ist schon anstrengend, aber für die Kinder wirklich schön", sagt Pia Mertes. An den neun Stationen der Strecke warten jede Menge Attraktionen auf die Kleinen. In Densborn gibt es einen Kletterparcours, bei dem sich die Besucher an zwei Seilen über die Kyll hangeln können. In Birresborn tummeln sich die Kinder beim "Goldrausch am Rio Kyllo".

Führung mit Knappe Wollibert

Für die ganze Familie sind Führungen in den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand organisiert. In der Bertradaburg in Mürlenbach führt Knappe Wollibert die Besucher durch die alten Gemäuer.
Halbzeit ist für Familie Mertes in Kyllburg. "Ich hab's gerade so geschafft", sagt die achtjährige Emilie erschöpft, "aber es hat Spaß gemacht, am Fluss entlang zu fahren."

In Kyllburg machen viele Radfahrer Zwischenstopp, stärken sich mit einem kühlen Viez, bevor es zurück in Richtung Gerolstein geht. Alfons Hoffmann aus Wallersheim ist Stammgast und fährt normalerweise die komplette Route von 26 Kilometern. "Aber heute habe ich Ungeübte dabei", sagt er, "meine Tochter und ihr Freund radeln mit." Das letzte Stück bergauf bis nach Malberg ist ihnen wie vielen anderen Teilnehmern zu anstrengend.

Fast 7000 Besucher haben die Organisatoren bei der 15. Auflage von Kylltal aktiv gezählt. "Das Wetter war einfach sagenhaft", freut sich Frank Reuter von Tourist-Information Gerolstein. Und gegen die Hitze war Radeln nicht das schlechteste: "Stehen war fast unmöglich, aber mit dem Fahrtwind wird es kühler", sagt Reuter. Die extra organsierten Eisstände sorgten aber auch bei einer Rastpause für Erfrischung.Umfrage

Wilma Kockelmann (62) aus Prüm: "Von der Straße aus ist es mal eine ganz andere Ansicht mit neuen Impressionen - immer wieder wunderschönes Kylltal!"

Michael Luxemburger (56) aus Daun: "Es ist schön zu fahren und sehr gut organisiert. An Engstellen wie dem Tunnel bei Kyllburg stehen Helfer, die aufpassen."
Alfons Hoffmann (58) aus Wallersheim: "Die Strecke ist die schönste im ganzen Umkreis, ein Highlight in der Eifel. Wir fahren jedes Jahr mit, da lauern wir drauf! "

Pia Mertes (34) aus Birresborn: "Besonders schön war die Strecke zwischen Zendscheid und Birresborn, die sind wir zum ersten Mal gefahren - bei dem Wetter umso besser!" maf