Sein Eifel-Traum soll wahr werden Auf der Suche nach einem Haus in der Eifel — und was Ralf Sungen sonst noch fehlt zum Glück

Bleckhausen/Bergisch-Gladbach · Sein Vater stammt von der Bleckhausener Mühle, und immer, wenn Ralf Sungen seine Verwandten in der Eifel besucht, bliebe er am liebsten hier. Nun will der 56-Jährige den lang gehegten Traum wahr machen.

Möchte in Zukunft dort leben, woher seine Vorfahren stammen: Ralf Sungen

Möchte in Zukunft dort leben, woher seine Vorfahren stammen: Ralf Sungen

Foto: Bettscheider Brigitte

An einem der idyllischsten Orte in der Eifel ist Ralf Sungens Vater Adolf als eines von 14 Geschwistern geboren und aufgewachsen: auf der Bleckhausener Mühle im Tal der kleinen Kyll. Der Arbeit wegen ging Adolf Sungen nach Bergisch Gladbach. Er blieb dort und gründete eine Familie. Doch war die Bindung an das Heimatdorf und -haus stets eng. Was sich bis heute unter anderem in den Geschwister- und Familientreffen zeigt, die – wie zuletzt in diesem Sommer in Manderscheid – 150 und mehr Teilnehmer haben (der Trierische Volksfreund berichtete). „Am meisten habe ich die Allerheiligenbesuche in Erinnerung“, erzählt Ralf Sungen. Trotz des oftmals trüben und grauen Wetters in der Eifel Anfang November sei ihm gerade dann die Rückkehr ins Bergische Land besonders schwer gefallen. „Obwohl wir ja in Stadtrandnähe auch eher ländlich wohnen“, erklärt er.

Das Leben von Ralf Sungen

Ralf Sungen lernte in jungen Jahren Bauschlosser. Doch der Beruf machte ihm keine Freude. Viel mehr lag ihm das Musizieren. Er begann als Zwölfjähriger Akkordeon und mit 16 Jahren Posaune zu spielen und absolvierte als junger Mann ein Posaunenstudium am Konservatorium in Maastricht. Er wurde Mitglied des Musikvereins seiner Heimatstadt, er unterrichtete Posaune, er leitete ein Jugendorchester. Fast 40 Jahre lang hatte er gemeinsam mit seinem Vater einen Stand auf dem Bergisch Gladbacher Weihnachtsmarkt: Die Krippenställe zum Verkauf fertigte er selbst; die Figuren und den Weihnachtsbaumschmuck bezogen sie aus dem Thüringer Wald.

Parallel entdeckte Ralf Sungen das Brotbacken. Auch hierbei spielt die Bleckhausener Mühle eine Rolle, denn dort gab es zwei gemauerte Backöfen, und bis Ende der 1950er Jahre wurde dort noch Mehl gemahlen. An die Backfeste der 1980er Jahre in Deudesfeld, wo einer der vielen Cousins von Ralf Sungen zu Hause ist, erinnert er sich noch lebhaft — was auch Inspiration gewesen sei für den Bau eines eigenen Holzbrotbackofens aus Eifeler Tuffstein, erzählt er, und ihn beruflich zuletzt in die Backstube einer traditionellen Mühlenbäckerei führte. Heute unterstützt er seine 86 und 83 Jahre alten Eltern. Und sehnt sich nach wie vor nach der Eifel, die ihm Verwurzelung, Gemeinschaft und Entspanntheit bedeutet.

So stellt sich Ralf Sungen sein Traumhaus in der Eifel vor

Aus den Träumen soll nun Realität werden: Ralf Sungen sucht ein Häuschen in einem kleinen Dorf in der Eifel. Alt und renovierungsbedürftig darf es sein, einen Garten sollte es haben, damit er einen Holzbrotbackofen bauen und Hühner halten und im Haus vielleicht einen kleinen Laden mit regionalen Produkten führen kann. In einem Musikverein möchte er spielen. Akkordeon und Posaune würde er gerne unterrichten. „Dort, wo ich wohne, möchte ich Mitglied der Dorfgemeinschaft sein“, sagt er. So viele Wünsche auf einmal! Doch dann spricht der Single noch einen weiteren ganz persönlichen aus: „Eine Frau, die so ähnlich ‚tickt’ wie ich. Denn leider habe ich die passende noch nicht gefunden.“

Kontakt zu Ralf Sungen kann per E-Mail aufgenommen werden: info@sungen.de

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