Ramsauer-Prognose zu A1: Lückenschluss nicht vor 2020

Daun · "Wir kommen in die Nähe von 2020", hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Dienstagabend in Daun auf die Frage geantwortet, bis wann die 25 Kilometer große Lücke der Autobahn (A) 1 zwischen Blankenheim und Kelberg geschlossen sei. Laut Ramsauer müsste mit zehn bis elf weiteren Jahren gerechnet werden - bei vielen Klagen noch länger.

 Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) spricht im Dauner Forum über den Lückenschluss der A 1. TV-Foto: Tobias Senzig

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) spricht im Dauner Forum über den Lückenschluss der A 1. TV-Foto: Tobias Senzig

Daun. Das Plakat über dem Podium sprach Bände: "Von der Ostsee bis zum Mittelmeer: Lückenschluß A 1". Während sich die deutsche Rechtschreibung im Lauf der Jahre verändert hat (und der Lückenschluss heute mit doppeltem s am Ende geschrieben wird), ist die alte Forderung vieler Menschen und Unternehmer in der Region gleichgeblieben: der Bau des fehlenden, 25 Kilometer langen Teilstücks zwischen dem nordrhein-westfälischen Blankenheim und dem rheinland-pfälzischen Kelberg auf der insgesamt 732 Kilometer langen Autobahn von der Ostsee bis nach Saarbrücken.
Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat sich bei seinem Besuch auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder vor rund 100 Gästen in Daun unmissverständlich für den Lückenschluss ausgesprochen. Er sagte: "Wir erreichen hier verkehrspolitisch mit relativ wenig Geld einen großen Effekt. Und deswegen lassen wir auch nicht locker, sondern werden alles daransetzen, dass die Lücke, die ein Musterbeispiel für einen Anachronismus darstellt, geschlossen wird." 318 Millionen Euro, so viel soll die Fertigstellung der A 1 nach derzeitiger Prognose kosten, sind eben aus Bundessicht nicht übermäßig viel Geld.
Auf die TV-Frage, wann es mit dem Lückenschluss soweit sei, wollte sich der Minister einerseits nicht aus dem Fenster lehnen. Andererseits: Wenn schon Ramsauer als oberster Verkehrsplaner Deutschlands - und dann noch als gestandener Bayer - nichts sagt, wer dann? "In die Nähe von 2020 kommen wir schon", meinte er, während er den Blickkontakt zu seinem Referatsleiter suchte. Und dann rechnete Ramsauer vor: zwei bis drei Jahre für die Planfeststellung, zwei weitere Jahre für das Baurecht, fünf bis sechs Jahre Bauzeit. Macht zusammen: zehn bis elf Jahre oder 2023/24.
"Wenn geklagt wird, dauert es deutlich länger", rief der Minister außerdem nochmals in Erinnerung. Und wenn dann gerade kein Geld da ist, ebenfalls. Aber das wurde an diesem Abend nicht groß diskutiert.

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