Schule Gerolsteiner Schüler rappen gegen den Corona-Frust (Video)

Gerolstein/Trier · Die Sechstklässler der Grund- und Realschule plus Gerolstein haben einen Corona-Rap geschrieben und dazu ein Musikvideo gedreht. Dabei hatten sie jede Menge professionelle Unterstützer.

 Impressionen von den Rap-Aufnahmen: Die KRASS-Flagge, das Keyboard als wesentliches Instrument sowie ein Schüler beim Einsingen des Textes.

Impressionen von den Rap-Aufnahmen: Die KRASS-Flagge, das Keyboard als wesentliches Instrument sowie ein Schüler beim Einsingen des Textes.

Foto: tv/Tobias Schumacher

 „Wenn das alles hier vorbei ist … dann verbrennen wir die Masken und werfen sie ins Klo“: Das sind Zeilen aus dem Corona-Rap der Klassen 6a und 6b der Grund- und Realschule plus (GRS plus) Gerolstein. Sie haben sie während einer Projektwoche gedichtet und das Ganze musikalisch interpretiert. Doch als sie unserer Zeitung das Ergebnis jetzt präsentieren, kann keine Rede davon sein, dass Corona bald vorbei ist. Denn genau seit diesem Schultag ist das Maskentragen wieder Pflicht.

   „Masken sind doof“, sagt Laura aus der 6a. „Am schlimmsten wäre, wenn wir unsere Freunde wieder nicht treffen dürften“, meint ihre Klassenkameradin Sara.  „Oder die Verwandten nicht besuchen könnten“, ergänzt Mia-Sophie.

Zwei Jungen erzählen, dass sie und ihre Familien an Corona erkrankt waren. „Es war so schrecklich. Ich dachte, ich müsste ersticken“, erinnert sich Eros an die mehr als ein Jahr zurückliegende Erkrankung.

„Ich fand es sehr anstrengend, dass unsere ganze Familie in Quarantäne war“, erzählt Fahim. Viktoria kann der Sache etwas Gutes abgewinnen: „Ich bin sehr gut mit dem Home-Schooling klar gekommen, und ich war zu der Zeit froh, dass ich nicht so früh aufstehen musste.“

    Wütendes kommt zur Sprache, Nachdenkliches, Genervtes.

So sei das auch beim Workshop gewesen, erklärt Tobias Schumacher, der Klassenlehrer der 6a, der auch die ebenfalls beteiligte Parallelklasse 6b während des fünftägigen Projekts betreute. „Das Beobachten hat Spaß gemacht“, meint er, „und das Ergebnis kann sich sehen lassen“, betont er. Dann tragen Sara und Laura den Text des Corona-Raps vor, und das Musikvideo wird gezeigt – dreieinhalb beeindruckende, sehr lebhafte, abwechslungsreiche Minuten.

   Auf den Weg gebracht hatte Franziska Wonnebauer das Corona-Rap-Projekt. Die Journalistin und Autorin ist Leiterin von „KRASS vor Ort Trier“, dem regionalen Standort des gemeinnützigen Vereins KRASS, der sich für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen engagiert (siehe Info). An der Projektentwicklung war auch Marc Rohles beteiligt; der Musiker stammt aus der Eifel und hat am Sankt-Matthias-Gymnasium in Gerolstein sein Abitur gemacht.

Die Idee der Journalistin und des Musikers, die Meinung von Kindern zu Corona durch einen Rap und ein Musikvideo zum Ausdruck zu bringen, wurde schließlich von dem Unternehmen Gerolsteiner Brunnen im Rahmen der Initiative „Team mit Stern“ ausgezeichnet und die Realisierung finanziert. Franziska Wonnebauer schrieb mit einer Gruppe der insgesamt 40 Schüler die Texte, Marc Rohles komponierte mit der zweiten Gruppe die Musik, spielte Keyboards ein, nahm Geräusche auf, baute den Beat daraus.

   „Die Kinder waren unglaublich kreativ und haben sehr offen über ihre Gefühle und Wünsche gesprochen“, erinnert sich Franziska Wonnebauer im Gespräch mit unserer Zeitung. Und: „Wir haben wirklich gespürt, wie sehr die Pandemie an ihren Nerven zerrt und dass es eine wahnsinnig schwierige Zeit für sie ist.“

Für Marc Rohles bedeutet das Projekt eine Wertschätzung der Schüler – „und für mich persönlich eine Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde“, erklärt der Student.

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