Rathaus-Sanierung mal wieder Streitthema in Gerolstein

Gerolstein · Erneut zum Zankapfel der Gerolsteiner Stadtpolitik ist die Sanierung des Alten Rathauses geworden. Weil die bislang deutlich teurer wurde als geplant, kam es schon oft zu Streit. Auch die Kommunalaufsicht war eingeschaltet worden. Die nun vergebenen Aufträge in Höhe von rund 24 000 Euro gerieten zur Nebensache.

 Die Sanierungsarbeiten am Alten Rathaus in Gerolstein, die in jüngster Vergangenheit für viel Wirbel gesorgt haben, werden fortgesetzt. TV-Foto: Mario Hübner

Die Sanierungsarbeiten am Alten Rathaus in Gerolstein, die in jüngster Vergangenheit für viel Wirbel gesorgt haben, werden fortgesetzt. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. 8000 Euro für eine Stahl-Fluchttreppe, 5500 Euro für die Dämmung der Garagendecke samt Verkleidung, 4500 Euro für Verputzarbeiten, 5000 Euro für die Terrassenabdichtung und 1000 Euro für die Seitenverkleidung von Dachfenstern: Aufträge in Höhe von rund 24 000 Euro für die weitere Sanierung des Alten Rathauses hat der Bauausschuss vergeben. Und es stehen noch weitere Arbeiten aus. Doch die Vergaben gerieten bei dem Thema Rathaussanierung, das wegen der enormen Kostensteigerung schon oft für Zoff gesorgt hatte, zur Nebensache. Spätestens als Stadtbürgermeister Bernd May sagte, dass noch rund 100 000 Euro für die weitere Sanierung zur Verfügung stünden.
"Wie kann es sein, dass wir im September noch 130 000 Euro nachfinanzieren mussten und jetzt so viel Geld übrig sein soll?", fragte Grünen-Bauausschussmitglied Tim Steen. Außer dem Hinweis von Bauabteilungsleiter Klaus Jansen, dass damals ein "Missverständnis" vorgelegen haben soll, bekam er keine nachvollziehbare Antwort. Dafür aber die Aussage des Stadtbürgermeisters: "Ich betone nochmals, dass wir zu keinem Zeitpunkt Geld ausgegeben haben, das nicht zur Verfügung stand." Dies führte zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Steen einerseits, dem Stadtbürgermeister und dem Bauamtsleiter andererseits. Dabei ging es primär um die Rechnungen vom Herbert Lames, Gerolsteiner Bauunternehmer und Stadtpolitiker.
Steen hatte vor einigen Wochen Kommunalaufsicht des Kreises eingeschaltet, weil er es für falsch hielt, dass Lames als Rechnungsprüfungsmitglied auch über die Rechnungen seiner eigenen Firma zu beschließen hatte. Nun die Antwort: Die Kommunalaufsicht erkennt kein "unmittelbares persönliches oder wirtschaftliches Interesse" von Lames am Ausgang der Prüfung. Das können die Grünen nicht nachvollziehen, wollen es aber dabei belassen. Lames einzige Reaktion: "Fangen wir jetzt wieder mit den alten Dingen an?" mh

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