Rauchende Seniorin verursacht Feuer
Am Sonntagabend hat eine Seniorin im Pflegeheim St. Christophorus in Pelm ein Feuer verursacht. Pflegekräfte reagierten vorbildlich und brachten alle Senioren in Sicherheit. 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren, des DRK und der Polizei halfen (TV vom Montag). 14 der 19 Bewohner mussten wegen Verdachts auf Rauchvergiftungen im Krankenhaus bleiben. Insgesamt gab es 26 Verletzte.
Pelm. Schreck in der Abendstunde. Kurz vor 19 Uhr machten Pflegekräfte im Seniorenheim ihren abendlichen Rundgang durch die Zimmer. Ein Pfleger "erwischte" eine Seniorin im Untergeschoss beim Rauchen. Die 84-Jährige warf die brennende Zigarette in einen Sessel, der zwischen Fernseher und Bett stand. Der Sessel fing sofort Feuer. Es breitete sich rasant aus. Der Pfleger trug zuerst die gehbehinderte Frau aus dem Zimmer und versuchte dann, das Feuer zu löschen. Als seine Löschversuche fehlschlugen, löste er Alarm aus. Diesen Hergang ermittelte Polizeikommissar Ewald Thielen. Er sagt: "Alle Pflegekräfte haben vorbildlich reagiert." Sie hatten nämlich alle 19 Bewohnern so rasch wie möglich nach draußen gebracht, weil sich im mehrstöckigen Haus am Hang des Daasberges schnell der Qualm ausbreitete. 40 Feuerwehrleute der Wehren Gerolstein, Pelm und Lissingen waren innerhalb von Minuten vor Ort. Sie halfen dabei, die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Teilweise mussten die alten Leute geweckt werden. Auch die zwei Bewohner aus dem Nachbarzimmer der mutmaßlichen Brandverursacherin lagen schon im Tiefschlaf. Das Feuer war rasch unter Kontrolle. Die Bewohner reagierten teilweise verstört, waren sehr aufgeregt. In Decken gehüllt, saßen sie in der kalten Nacht und schauten fassungslos auf das Szenario um sie herum.Der Sachschaden wird auf 10 000 Euro geschätzt
Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK, das mit 53 Leuten anrückte, versuchten , die Menschen zu beruhigen. Mit drei Kranken- und sechs Rettungswagen wurden die pflegebedürftigsten Bewohner in die Krankenhäuser nach Daun und Gerolstein gebracht.Ein Bus des ortsansässigen Unternehmers brachte jene Bewohner, die noch gehen konnten, ins Krankenhaus. 14 der 19 Bewohner mussten wegen Verdachts auf Rauchvergiftung im Krankenhaus bleiben. Elf sind inzwischen wieder entlassen worden. Michael Förster, Gebietsleiter der Betreibergesellschaft Maternus des Seniorenhauses, erklärt: "Bei allen ist der Rauch die Ursache für den Krankenhausaufenthalt und nicht die Aufregung." Noch am Abend seien die Angehörigen der Bewohner informiert worden. Bis auf drei konnten alle erreicht werden. Laut Förster haben die Angehörigen besonnen reagiert. Die fünf Bewohner, die nicht im Krankenhaus bleiben mussten, verbrachten die Nacht im Maternus-Stift "Am Auberg" in Gerolstein. Seit dem gestrigen Nachmittag ist das Pelmer Haus wieder freigegeben, nachdem die Situation zuvor mit einem Sachverständigen abgeklärt worden war. Außer den Bewohnern mussten auch drei Pflege- und vier Einsatzkräfte wegen des Einatmens von Rauch ärztlich versorgt werden. Die Höhe des Sachschadens wird auf 10 000 Euro geschätzt. EXTRA Von der Karnevalssitzung zum Brandherd: Für die Feuerwehrleute lag Freude und Leid am Sonntagabend ganz nah beieinander. Viele der 40 Kameraden der Wehren aus Gerolstein, Lissingen und Pelm halfen noch im Rondell bei der Karnevalsfeier der Feuerwehr-Senioren aus dem Landkreis Vulkaneifel. Von der Veranstaltung "Lachende Altersabteilung" gingen sie sofort in den Einsatz, zum Brand im Pelmer Altenheim. (vog)